Royales Glück im Wartestand

Stockholm. "Warum lässt die Verlobung von Kronprinzessin Victoria und Daniel Westling so lange auf sich warten?" fragte "Expressen" gestern und fügte als Forderung hinzu: "Lasst Victoria wählen!" Das Blatt griff damit eine in Schweden weit verbreitete Meinung auf: Danach sperrt sich vor allem König Carl XVI

Stockholm. "Warum lässt die Verlobung von Kronprinzessin Victoria und Daniel Westling so lange auf sich warten?" fragte "Expressen" gestern und fügte als Forderung hinzu: "Lasst Victoria wählen!" Das Blatt griff damit eine in Schweden weit verbreitete Meinung auf: Danach sperrt sich vor allem König Carl XVI. Gustaf (62) gegen eine Hochzeit, weil ihm der Fitnesstrainer Westling (34) einfach nicht fein genug sei.Betroffene schweigen eisern "Westling repräsentiert das durch und durch Gewöhnliche", meinte Chefredakteurin Ebba von Sydow in einem Beitrag des TV-Senders SVT mit dem leicht hämischen Titel "Seine Königliche Hoheit Westling". Krimi-Autor Jan Gouillou erklärte dort grinsend, mit dem Betreiber eines Fitness-Studios als künftigem Regentengemahl gehe die "Königsmacht endgültig von der Oberklasse an die Unterklasse über". Was dem König gar nicht gefalle. Die Chefin des Republikanerverbandes, Hillevi Larsson, fand es "trostlos, dass der König die Wahl seiner Tochter nicht respektieren kann". Aber sie fügte hinzu, dass diese Einschätzung nur auf Gerüchten basiere, denn alle Betroffenen schweigen eisern. Fest steht, dass die 30-jährige Kronprinzessin und Westling seit über sechs Jahren liiert sind und zusammen abwechselnd in ihrer Wohnung auf Schloss Drottningholm und in seiner in Stockholms Zentrum wohnen. Der bei der Aufnahmeprüfung der Uni durchgerauschte Freund der Thronfolgerin büffelt mit PR-Beratern und Sprachlehrern kräftig für künftige öffentliche Auftritte. Aber im offiziellen Hofleben gibt es die Person Daniel Westling trotz alledem nach wie vor nicht. Daran würde nur eine Verlobung etwas ändern. Als die populäre Victoria im vergangenen Sommer ihren 30. Geburtstag feierte, hofften manche auf die "erlösende" Mitteilung. Sie blieb ebenso aus wie in diesem Jahr zu Victorias Namenstag im März. Kritiker glauben, dass Carl Gustaf mit dem "Nein" zu Westling seine Abneigung gegen die weibliche Thronfolge sozusagen durch die Hintertür zur Geltung bringen will: Victoria würde dann irgendwann zum Thronverzicht gezwungen sein, um ihren Daniel zu bekommen. Der Weg wäre frei für Bruder Carl Philip (25). Vergessen scheint, dass sich der König selbst 1972 bei den Olympischen Spielen in München mit der Heidelbergerin Silvia Sommerlath in eine Frau aus Durchschnitts-Verhältnissen verliebt hatte. Aus dem bürgerlichen "Fröken" (Fräulein) wurde Königin Silvia.

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