Radhelm-Kampagne Ein Scheuer-Eigentor

Wenn es dem Verkehrsminister darum gegangen ist zu provozieren, dann ist Andreas Scheuer zumindest das gelungen. Die Wäschekampagne für Fahrradhelme mit viel nackter Haut auf den Motiven bleibt trotzdem dämlich.

Weil sich der Sinn nicht ergibt, was ein Fahrradhelm mit einer Frau im BH zu tun haben soll. Das ist dann in der Tat sexistisch. Ein glattes Scheuer-Eigentor.

Gewiss, Kampagnen müssen mitunter anecken. Aber so? Und dann auch noch mit einer Botschaft in Englisch? Die Christsozialen waren es doch immer, die viel Wert auf die Verwendung der deutschen Sprache gelegt haben. Als Scheuer noch CSU-Generalsekretär gewesen ist, setzte sich seine Partei sogar dafür ein, dass Migranten in ihren Familien Deutsch sprechen müssen. Das war damals schon absurd, seine Helmkampagne ist es nun umso mehr.

Auf die Art und Weise motiviert man jedenfalls niemanden, zum Helm zu greifen. Man sorgt eher für Unverständnis. Dabei ist unbestritten: Der Fahrradhelm ist sinnvoll und schützt – eindeutig jedoch nicht vor kruden Kampagnen.

Hagen Strauß

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