Papst Franziskus überrascht mit einem Ausflug zum Optiker

Rom · Vor Monaten hatte er diese Sehnsucht bereits angedeutet: einmal eine Pizza essen, ganz normal auf der Piazza. Das war der sehnlichste und bisher unerfüllt gebliebene Wunsch von Papst Franziskus. Einen zwischen ostentativer Normalität und großstadtüblicher Hysterie schwankenden Ausflug in den Alltag hat Jorge Mario Bergoglio jetzt immerhin Zustande gebracht.

Am Donnerstagabend, kurz vor Geschäftsschluss, fuhr der Papst im blauen Ford mit Chauffeur, aber ohne Leibwächter beim Optiker in Rom vor und betrat den acht Quadratmeter großen Laden von Alessandro Spiezia gleich hinter der Piazza del Popolo.

Während sich Dutzende Schaulustige exklusive Plätze des Spektakels vor dem Schaufenster sicherten und ihre Smartphones zückten, ließ sich der in jedem Fall klinisch weitsichtige Pontifex drinnen den Augenabstand messen. Ein neues Gestell wollte er aber nicht. "Zu teuer", sagte Franziskus und ließ neue Gleitsichtgläser bestellen. Eine Feststellung, die ihm aus der Kurie gewiss den Vorwurf einer ausgeprägten Knausrigkeit und der Entzauberung des Papsttums einbringen wird. Übel könnte Traditionalisten auch aufstoßen, dass sich der Papst es verbat, den Optiker im Vatikan zu empfangen. Selbst ist heutzutage der Pontifex.

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