Komasaufen bei Jugendlichen im Saarland nimmt dramatisch zu

Wiesbaden. Koma-Saufen nimmt unter Jugendlichen weiter zu - bei Kindern aber geht der Alkoholmissbrauch zurück. Das belegen neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Knapp 26 000 Kinder und Jugendliche sind 2010 wegen einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt worden, das bedeutet im Vergleich zu 2009 einen Rückgang um 1,6 Prozent

Wiesbaden. Koma-Saufen nimmt unter Jugendlichen weiter zu - bei Kindern aber geht der Alkoholmissbrauch zurück. Das belegen neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Knapp 26 000 Kinder und Jugendliche sind 2010 wegen einer akuten Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt worden, das bedeutet im Vergleich zu 2009 einen Rückgang um 1,6 Prozent. Im Saarland dagegen stieg die Zahl der Fälle um 4,0 Prozent auf 444.Nach Altersgruppen aufgeschlüsselt zeigt sich bundesweit: 2010 wurden weniger Kinder zwischen ihrem 10. und 15. Geburtstag aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt: Die Fallzahl je 100 000 Einwohner ging um 5,5 Prozent auf 103 zurück (Saarland: plus 0,5 Prozent auf 113). Anders bei Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren: Hier zeigt die Statistik eine Zunahme um 2,9 Prozent auf 513 Fälle je 100 000 Einwohner. Noch wesentlich kräftiger war der Anstieg im Saarland, nämlich um 8,6 Prozent auf 709 Fälle pro 100 000 Einwohner. Bei den Kindern sind Mädchen überdurchschnittlich häufig betroffen, bei den Älteren dominieren die Jungs.

Der Rückgang bei den Jüngsten sei "eine gute Nachricht", sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans. Die Gesamtzahl sei jedoch immer noch viel zu hoch: "Der Trend zum Rauschtrinken bei einem Teil der jungen Menschen besteht weiterhin und muss durch stärkere Präventionsanstrengungen, eine größere Beachtung des Themas in der Öffentlichkeit und die konsequente Einhaltung des Jugendschutzes umgekehrt werden." Dass die Zahlen leicht rückläufig sind, "macht uns Mut", sagte Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. "Vor allen Dingen der Rückgang bei den Zehn- bis 15-Jährigen zeigt, dass Prävention wirkt." dpa/tho

Foto: dpa

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