Justizministerin sieht Unschuldsvermutung in Gefahr

Berlin. Nach dem Vergewaltigungsprozess gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann sieht Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) das Prinzip der Unschuldvermutung in Gefahr. In Deutschland gebe es den Grundsatz, dass jemand als unschuldig gelte, bis ein Gericht ihm das Gegenteil beweise, sagte Leutheusser-Schnarrenberger der "Welt am Sonntag"

Berlin. Nach dem Vergewaltigungsprozess gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann sieht Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) das Prinzip der Unschuldvermutung in Gefahr. In Deutschland gebe es den Grundsatz, dass jemand als unschuldig gelte, bis ein Gericht ihm das Gegenteil beweise, sagte Leutheusser-Schnarrenberger der "Welt am Sonntag". Dies aber werde immer weniger beachtet. "Ob bei Kachelmann oder der Vorführung von Ex-Postchef Zumwinkel bei seiner Festnahme: Der Ruf einer Person wird allein durch einen Verdacht ruiniert. Da müssen wir umsteuern", sagte die Ministerin. "Es geht nur über die Selbstkontrolle der Medien." Kachelmann war vergangenen Dienstag vom Landgericht Mannheim aus Mangel an Beweisen freisgesprochen worden. afp

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