Immer noch Chaos und Widersprüche bei Suche nach Flugzeug

Kuala Lumpur · Die Aufklärung über den Verbleib des malaysischen Flugzeugs, das vor fast zwei Wochen verschwand, verläuft schleppend. Es hapert bei der Koordinierung der Suche. Verzweifelte Familienangehörige stürmten eine Pressekonferenz in Kuala Lumpur.

Schon fast zwei Wochen ist es her, dass das malaysische Flugzeug verschwand - und noch immer herrscht bei der Suche vor allem Chaos. Während weiter teils widersprüchliche Informationen verbreitet wurden, stürmten gestern wütende Angehörige chinesischer Passagiere einen Presseraum der malaysischen Behörden in Kuala Lumpur. Sie warfen der malaysischen Regierung vor, Informationen zum Flug MH370 zurückzuhalten. An Bord der Maschine der Malaysia Airlines, die am 8. März verschwand, waren 239 Passagiere, darunter 153 Chinesen, und zwölf Besatzungsmitglieder.

Gelöschte Daten

Zum Stand der Ermittlungen sagte Malaysias Verkehrsminister Hishamuddin Hussein, eine Überprüfung der Profile der Passagiere habe nichts Verdächtiges ergeben. Allerdings wurden nach Angaben des Ministers von dem Flugsimulator, der im Haus des malaysischen Piloten gefunden wurde, Daten gelöscht. Experten versuchten, diese wieder herzustellen, so Hishamuddin. Weil die Kommunikationssysteme an Bord absichtlich abgeschaltet wurden und offenbar auch bewusst die Flugroute geändert wurde, konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Piloten.

Auf schleppende Aufklärung deutet auch die Tatsache hin, dass die thailändische Luftwaffe erst gestern mitteilte, sechs Minuten nach dem letzten Funkspruch des Fluges MH370 sei ein "unbekanntes Flugzeug" registriert worden. Die Maschine sei über dem Südchinesischen Meer in südwestliche Richtung geflogen, ehe sie Richtung Kuala Lumpur umkehrte.

Der Münchner Versicherungskonzern Allianz begann derweil mit der Auszahlung einer Millionensumme für das vermisste Flugzeug. Außer der Malaysia Airlines erhielten auch die Angehörigen der vermissten Passagiere eine finanzielle Entschädigung, sagte eine Allianz-Sprecherin. Wie viel Geld die Angehörigen erhalten, blieb aber offen. Die gesamte Versicherungssumme für die Maschine soll über 100 Millionen Dollar liegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort