Holzklotz-Wurf: Doch kein Geständnis?

Oldenburg. Der Tatverdächtige im Fall der tödlichen Holzklotz-Attacke von Oldenburg wird angeblich sein Geständnis widerrufen. Dies hätten die Anwälte Matthias B. Koch und Andreas Schulz angekündigt, berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus"

Oldenburg. Der Tatverdächtige im Fall der tödlichen Holzklotz-Attacke von Oldenburg wird angeblich sein Geständnis widerrufen. Dies hätten die Anwälte Matthias B. Koch und Andreas Schulz angekündigt, berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus". Der tatverdächtige Drogenabhängige soll am Ostersonntag einen Holzklotz von einer Autobahnbrücke auf die Autobahn 29 geworfen haben. Der Klotz durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos und tötete die 33-jährige Beifahrerin vor den Augen ihrer Familie.Den Anwälten zufolge wurde der 30-jährige Tatverdächtige nach seiner Verhaftung zunächst nicht als Beschuldigter, sondern als Zeuge vernommen. Zudem sei der Heroinabhängige unter Entzugserscheinungen verhört worden, kritisierten sie. Die Ersatzdroge Methadon sei ihm erst nach seinem Geständnis gegeben worden. Ein Arzt sei viel zu spät konsultiert worden. Die Anwälte aus Bremen und Berlin kritisierten zudem die Sicherung von Beweismitteln. Bodenproben, die die Herkunft des Holzklotzes belegen sollten, seien mehrfach umgetütet worden. Bei einer Untersuchung des Klotzes waren Sandanhaftungen festgestellt worden, die laut einem Gutachten vom Grundstück des Tatverdächtigen stammten. Das Untersuchungsergebnis war der Auslöser für den Haftbefehl gegen den Mann. Dieser hatte nach seiner Verhaftung ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Als Motiv hatte der Mann, der seit Jahren von harten Drogen wie Heroin abhängig war, "allgemeinen Frust" angegeben. Unterdessen sind erneut Gegenstände von einer Brücke auf eine Autobahn geworfen worden. Zwei Jungen im Alter von 12 und 15 Jahren ließen am Freitagabend gefüllte Tetrapaks auf die Autobahn 39 zwischen den Anschlussstellen Salzgitter-Lichtenberg und Westerlinde fallen. Einer der Getränkekartons verfehlte das Auto eines 46-Jährigen nur knapp, wie die Polizei mitteilte. Der Mann, der in Richtung Kassel unterwegs war, kam mit dem Schrecken davon. Die Jugendlichen flüchteten zunächst auf ihren Fahrrädern, konnten von der Autobahnpolizei Braunschweig aber in der nächsten Ortschaft ermittelt werden. Der 15-Jährige muss sich wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten. Der Zwölfjährige ist noch nicht strafmündig. ddp

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