Deutsche Wälder erholen sich, doch Eichen werden zum Sorgenkind

Berlin. Gefräßige Raupen und Mehltau setzen den Eichen weiter zu. Wie aus dem gestern veröffentlichten Waldzustandsbericht hervorgeht, ist jeder zweite Baum stark geschädigt. Insgesamt aber hat sich der Zustand der deutschen Wälder weiter erholt - die Schädigungen der Baumkronen gingen insgesamt um 1,2 Punkte auf 19,2 Prozent zurück

Berlin. Gefräßige Raupen und Mehltau setzen den Eichen weiter zu. Wie aus dem gestern veröffentlichten Waldzustandsbericht hervorgeht, ist jeder zweite Baum stark geschädigt. Insgesamt aber hat sich der Zustand der deutschen Wälder weiter erholt - die Schädigungen der Baumkronen gingen insgesamt um 1,2 Punkte auf 19,2 Prozent zurück. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte den Bericht als "weiteres Armutszeugnis für die deutsche Waldpolitik".Laut Waldzustandsbericht aus dem Haus von Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) wiesen 39 Prozent der Waldbäume 2012 keinen Verlust der Blätter oder Nadeln - die sogenannte Kronenverlichtung - auf, das waren zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Dagegen stieg der Anteil der deutlichen Kronenverlichtung bei der Eiche um neun Punkte auf 50 Prozent. Nur 17 Prozent wiesen keine Schäden auf. Ursachen sind vor allem der Blätterfraß durch Raupen und der Befall mit der Pilzkrankheit Mehltau. So fressen die Raupen verschiedener Schmetterlingsarten im Frühling die jungen Blätter der Eichen. Die Raupen der Grünen Eichenwickler sowie der Frostspanner "können ganze Eichenwälder kahl fressen", heißt es in dem Bericht. Auf dem Vormarsch ist demnach auch der Eichenprozessionsspinner. Dessen Raupen sind zudem für Menschen gefährlich, da ihre Brennhaare Hautreizungen auslösen.

"Der schlechte Bodenzustand, verursacht von Schadstoff-Emissionen aus Landwirtschaft und Verkehr, ist nach wie vor Hauptursache für die Erkrankungen der Bäume", sagte BUND-Vorsitzender Hubert Weiger. Bedeutend erholt hätten sich lediglich Buchen und Kiefer. dapd

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