Der Winter behindert Deutschland

Berlin. Das andauernde Winterwetter sorgt in einigen Regionen Deutschlands für chaotische Zustände auf den Straßen. Es kam am Freitag zu langen Staus auf Autobahnen und Bundesstraßen sowie zu zahlreichen Unfällen mit mindestens zwei Toten. Ersten Tankstellen ging der Sprit aus, weil die Lieferwagen wegen der glatten Straßen nicht mehr durchkamen

 Tankstellen müssen schließen, weil sie nicht mit neuem Sprit beliefert werden können.

Tankstellen müssen schließen, weil sie nicht mit neuem Sprit beliefert werden können.

Berlin. Das andauernde Winterwetter sorgt in einigen Regionen Deutschlands für chaotische Zustände auf den Straßen. Es kam am Freitag zu langen Staus auf Autobahnen und Bundesstraßen sowie zu zahlreichen Unfällen mit mindestens zwei Toten. Ersten Tankstellen ging der Sprit aus, weil die Lieferwagen wegen der glatten Straßen nicht mehr durchkamen. Wegen Fahrverboten kommt es in Deutschland zu teils massiven Verzögerungen im Warenverkehr. Die Schneefälle behinderten auch den Luftverkehr. Vielerorts fiel die Schule aus, weil die Wege nicht frei waren.

Die Schneefälle lassen laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) auch am Wochenende nur vorübergehend nach. Ein neues Tief bringe von Südwesten her weitere Niederschläge. Auch für Heiligabend machte der DWD Hoffnung auf weiße Weihnachten: vor allem im Süden und Osten könne es etwas Schnee geben. Die Tageshöchstwerte stiegen am Festtag auf drei Grad im Süden und minus drei Grad im Nordosten.

Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) wurden vor allem in Thüringen und Sachsen erste Tankstellen geschlossen. "Die Tanklastwagen mit dem Nachschub kommen wegen der glatten Straßen in manchen Mittelgebirgslagen nicht mehr durch", sagte Verbandssprecherin Karin Retzlaff. Eine Sprecherin des Shell-Konzerns fügte hinzu, dass auch Lkw-Fahrverbote in manchen Regionen die Belieferung behinderten. Tanklastwagen voll Benzin oder Diesel gelten als Gefahrguttransporte.

In Thüringen wurde das Sonntagfahrverbot für Streusalzlieferanten und Mineralölgesellschaften aufgehoben. Die Ausnahmeregelung soll so lange gelten, wie die angespannte Wetterlage vorherrsche.

Über 460 Flüge gestrichen

Am Frankfurter Flughafen waren am Freitag mindestens 460 Flüge gestrichen worden. Wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport sagte, sind die Streichungen aber überwiegend auf Probleme außerhalb Frankfurts zurückzuführen. In der Nacht war der Flughafen für eine Stunde geschlossen worden, um eine ungestörte Räumung der Bahnen vom Schnee zu ermöglichen. Auch der Münchner Flughafen war von den Schneefällen betroffen: 113 Flüge fielen aus.

In Berlin-Tegel wurde über ein Drittel der Flüge annulliert. In Düsseldorf sollten als Folge des Rückstaus vom Vortag 20 Flüge ausfallen. In Stuttgart musste die Start- und Landebahn dreimal kurzfristig gesperrt werden, um den Schnee zu räumen. Es kam zu Verspätungen von bis zu 90 Minuten.

Auch Bahnfahrer mussten Zugausfälle und große Verspätungen hinnehmen. Betroffen war in Nordrhein-Westfalen vor allem der Fernverkehr, sagte ein Bahnsprecher. Aber auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen gab es zahlreiche Verzögerungen. In Bayern bereitete der Raum Regensburg wegen vereister Weichen Probleme.

 Tief "Petra" bescherte den Bahnreisenden bundesweit lange Wartezeiten. Hier wartet eine Frau im brandenburgischen Jacobsdorf auf ihren Zug, der sich verspätet hat. Fotos: dpa

Tief "Petra" bescherte den Bahnreisenden bundesweit lange Wartezeiten. Hier wartet eine Frau im brandenburgischen Jacobsdorf auf ihren Zug, der sich verspätet hat. Fotos: dpa

 Der Regionalzug der Bahn, der auf offener Strecke bei Tremsbüttel stecken blieb.

Der Regionalzug der Bahn, der auf offener Strecke bei Tremsbüttel stecken blieb.

Panik brach unter den Fahrgästen eines Zugs zwischen Hamburg und Lübeck am Donnerstagabend aus. Der Regionalexpress mit etwa 400 Passagieren war ohne Strom auf offener Strecke in der Dunkelheit stecken geblieben. Irgendwann hielten es die Menschen im Zug nicht mehr aus. Einige versuchen Scheiben einzuschlagen, andere öffneten die Notverriegelungen und liefen im Dunkeln über die Gleise - unter Lebensgefahr, denn auf den Nebengleisen fuhren noch Züge. Die Bahn bestätigte am Freitag, dass jeder Reisende, der im Regionalexpress festsaß, 250 Euro Entschädigung erhält.

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