Begabung ist erblich – Auch bei Affen

Atlanta · Intelligenz ist auch bei Schimpansen zum Teil erblich. Etwa die Hälfte der individuellen Intelligenz-Unterschiede zwischen einzelnen Schimpansen geht nach Angaben von US-Forschern auf genetische Unterschiede zurück.

Umwelteinflüsse spielten für die Entwicklung der Intelligenz eine kleinere Rolle als bisher angenommen. Die Forscher veröffentlichten ihre Studie im Fachblatt "Current Biology".

Ob Intelligenz erblich ist oder durch Umwelt und Erziehung vermittelt wird, war lange Zeit umstritten. Für Menschen gehen Fachleute heute davon aus, dass eine Mischung von beiden Faktoren zutrifft: Der Intelligenzquozient ist demnach erblich, kann aber durch nicht-genetische Einflüsse verändert werden. Inwieweit das auch für Tiere, speziell für andere Primaten gilt, sei bisher wenig untersucht worden, schreiben William Hopkins und seine Mitarbeiter von der Georgia State University. Sie unterzogen insgesamt 99 Schimpansen von neun bis 54 Jahren einem Intelligenztest, bei dem die Tiere 13 unterschiedliche Aufgaben lösen mussten. Anschließend verknüpften die Forscher den Grad der Verwandtschaft der Tiere und ihr Abschneiden in den einzelnen Aufgaben miteinander.

Ein Teil der Tiere war von Menschen aufgezogen, ein Teil in Gefangenschaft von ihren Müttern. Einige der älteren Tiere waren noch in der Wildnis gefangen und vor 1974 in die USA gebracht worden. Geschlecht oder Herkunft beeinflussten das Ergebnis nicht. Einige, aber nicht alle der geistigen Eigenschaften erwiesen sich als erblich, berichten die Forscher. "Welche Gene genau den beobachteten individuellen Unterschieden zugrunde liegen, ist nicht klar", sagte William Hopkins, Erstautor der Studie.

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