Baby-Tod: Kampf gegen Keime geht weiter

Münster/Bremen. Im Zusammenhang mit dem Tod dreier Frühchen durch resistente Keime in Bremen mahnen Hygieneexperten zu einem vorsichtigeren Umgang mit Antibiotika. Sie schätzen, dass in Deutschland etwa jedes zweite Antibiotikum unnötig verschrieben und eingenommen wird

Münster/Bremen. Im Zusammenhang mit dem Tod dreier Frühchen durch resistente Keime in Bremen mahnen Hygieneexperten zu einem vorsichtigeren Umgang mit Antibiotika. Sie schätzen, dass in Deutschland etwa jedes zweite Antibiotikum unnötig verschrieben und eingenommen wird. In deutschen Krankenhäusern seien etwa 20 Prozent dieser Bakterien resistent gegen Antibiotika, in den Niederlanden nur ein Prozent, sagte Robin Köck vom Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster am Freitag. In Deutschland erkranken nach Informationen des Bundesgesundheitsministeriums jährlich zwischen 400 000 und 600 000 Menschen an einer Infektion, die sie im Krankenhaus erworben haben. Tausende von ihnen sterben.Derweil suchen Experten im Klinikum Bremen-Mitte weiter nach der Infektionsquelle. Am Freitag mussten alle Mitarbeiter, die Kontakt zu den Babys hatten, eine Stuhlprobe abgeben, um zu klären, ob sie den Erreger übertragen haben. Inzwischen wurde zudem bekannt, dass im Kinderkrankenhaus Hamburg-Altona zwei Frühchen im Januar 2010 an einem multiresistenten Keim gestorben sind. Auch auf der Frühchenstation der Hamburger Asklepios-Klinik in Barmbek waren im September bei insgesamt 18 Kindern multiresistente Keime festgestellt worden. Die Behandlung mit Antibiotika war in diesen Fällen erfolgreich. epd/dpa

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