Hagen. Im Prozess um den sogenannten Ehrenmord an einer 20-jährigen Frau aus Schwerte hat das Landgericht Hagen ein hartes Urteil gefällt: Der angeklagte Cousin (21) des Opfers wurde gestern wegen Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt. Die Richter sind davon überzeugt, dass der Angeklagte und sein inzwischen ins Ausland geflohener Onkel (48) die junge Frau Ende August 2008 auf einem Parkplatz an der Autobahn 45 bei Lüdenscheid erschossen haben. Ein sogenannter Familienrat habe die Ermordung der 20-Jährigen angeordnet, um die "Familienehre" wieder herzustellen. Mit ihrem westlich orientierten Lebensstil habe die 20-Jährige ihre konservative Familie gegen sich aufgebracht.Der Angeklagte hatte im Prozess zugegeben, mit seinem extra aus Finnland angereisten Onkel am Tatort gewesen zu sein. Allerdings habe dieser ihn mit Waffengewalt dazu gezwungen, bei der Tatausführung zu helfen. Anschließend habe er den 48-Jährigen nach Amsterdam fahren müssen. Diese Einlassung überzeugte die Richter jedoch nicht. "Das ist wenig nachvollziehbar, unschlüssig und unglaubwürdig", hieß es im Urteil. dpa