1,7 Millionen - nur für wen?

Hildesheim. Jahrelang haben die Monteure auf den großen Millionengewinn gehofft - bis sie endlich den Lotto-Sechser mit Zusatzzahl hatten. Glücklich hat sie der Geldsegen seitdem nicht gemacht. Im Gegenteil: Die drei Arbeiter streiten vor dem Landgericht Hildesheim um rund 1,7 Millionen Euro, und die Staatsanwaltschaft hat sich ebenfalls eingeschaltet

Hildesheim. Jahrelang haben die Monteure auf den großen Millionengewinn gehofft - bis sie endlich den Lotto-Sechser mit Zusatzzahl hatten. Glücklich hat sie der Geldsegen seitdem nicht gemacht. Im Gegenteil: Die drei Arbeiter streiten vor dem Landgericht Hildesheim um rund 1,7 Millionen Euro, und die Staatsanwaltschaft hat sich ebenfalls eingeschaltet. Zwei der Streithähne behaupten, der dritte sei bei dem Spiel - dem "Superding 2008" - gar nicht dabei gewesen. Der aber erklärt, er hätte seinen Anteil an dem Tippschein bezahlt. Und deshalb stehe ihm auch ein Drittel des Gewinns zu. Das mit dem "Superding 2008" sei ganz spontan gewesen, sagt einer der Monteure in der Verhandlung gestern: "Mein Kollege und ich haben uns zwei Scheine extra für uns beide gekauft". 62,50 Euro habe das Stück gekostet. Dann habe es zusätzlich drei weitere Tippscheine mit Kollegen aus der Schicht gegeben. Der vermeintliche dritte Gewinner habe beim "Superding" aber überhaupt nicht mitgemacht, bei keinem der fünf Scheine, betonen die beiden Männer übereinstimmend. "Der hat nur bei dem Vollsystem mitgespielt, das machen wir seit vielen Jahren." Das sieht der Kontrahent jedoch ganz anders: "Ich habe nach der Schicht 21 Euro bezahlt für das Superding", betont er. Er habe allerdings keine Kopie des Tippscheins bekommen, weil der Kollege am nächsten Tag in Urlaub gegangen sei. Zwei der Monteure hatten den Gewinn zunächst unter sich aufgeteilt. Der dritte Kollege erstattete Strafanzeige, weil ihm sein Anteil vorenthalten worden sei. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim pfändete daraufhin den Gewinn von den Konten und klagte die beiden Männer wegen Betrugs an. Das Verfahren ist bislang aber noch nicht eröffnet worden. In der nun verhandelten Gegenklage wollen die beiden Beschuldigten erreichen, dass sie ihr Geld bekommen. Auch forderten sie einen Schadenersatz für die Pfändung. Die zwei Kollegen wollen sich bisher auf keinen Vergleich einlassen. Der Richter will nun am 24. Juli verkünden, wie es in dem Zivilverfahren weitergeht. dpa

Am RandeDer Lotto-Jackpot klettert bis morgen auf rund zehn Millionen Euro. Derweil hat ein Berliner Lottospieler bereits am 2. Mai eine Million Euro gewonnen - sich aber bisher noch nicht gemeldet. In Australien ist eine Studentin auf der Suche nach einer Lösung für die finanziellen Sorgen auf einen vergessenen Lottoschein gestoßen - und damit auf einen Millionengewinn. dpa/afp

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