Ostermeiers "Hamlet" begeistert in Avignon

Avignon. Selten ist in Avignon im Ehrenhof des Papstpalasts ein Stück so gefeiert worden wie die "Hamlet"-Inszenierung des Berliner Regisseurs Thomas Ostermeier. Mit minutenlangem Applaus, Bravorufen und Fußgetrampel wurde am Mittwochabend die mehr als zweieinhalbstündige Neuinszenierung des Shakespeare-Dramas gefeiert

Avignon. Selten ist in Avignon im Ehrenhof des Papstpalasts ein Stück so gefeiert worden wie die "Hamlet"-Inszenierung des Berliner Regisseurs Thomas Ostermeier. Mit minutenlangem Applaus, Bravorufen und Fußgetrampel wurde am Mittwochabend die mehr als zweieinhalbstündige Neuinszenierung des Shakespeare-Dramas gefeiert. Ostermeier (39), künstlerischer Leiter der Berliner Schaubühne, ist Stammgast in Avignon. Die Zuschauer erlebten Theater im Theater: Auf dem Vorhang wurden ständig Bilder projiziert, die Hamlet mit seiner Handkamera von sich und der korrupten Hofgesellschaft drehte. Dass das Leben und das Theater ein ewiges Verstell- und Verkleidungsspiel sind, brachte Ostermeier auch durch das wechselnde Rollenspiel der Schauspieler zum Ausdruck. Die mehr als 20 Rollen wurden auf nur sechs reduziert. Als einzige Frau trat Judith Rosmair auf, die sich ohne Stöckelschuhe, Perücke und Hochzeitschleier von der blonden Königin Gertrude in die blasse Ophelia verwandelte, die Hamlet liebt.Die Produktion hat am 17. September an der Berliner Schaubühne Premiere. dpa

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