Orbis-Chef kündigt für 2009 Dividende an

Saarbrücken. Die guten Zahlen, die das Saarbrücker Beratungs- und Software-Haus Orbis für das vergangene Jahr und das erste Quartal 2009 geliefert hat, interessierten die rund 330 Aktionäre, die gestern zur Hauptversammlung nach Saarbrücken kamen, nur am Rande

Saarbrücken. Die guten Zahlen, die das Saarbrücker Beratungs- und Software-Haus Orbis für das vergangene Jahr und das erste Quartal 2009 geliefert hat, interessierten die rund 330 Aktionäre, die gestern zur Hauptversammlung nach Saarbrücken kamen, nur am Rande. Mehr elektrisierte sie die Ankündigung von Orbis-Vorstandschef Thomas Gard (Foto: Orbis), dass die börsennotierte Gesellschaft zum ersten Mal eine Dividende zahlen will - und zwar für das Geschäftsjahr 2009. Wie hoch die Ausschüttung sein wird, darüber hüllte sich Gard in Schweigen. Angesichts der Wirtschaftskrise seien seriöse Prognosen kaum möglich.Manfred O. Klein, Aktionär aus Saarbrücken, sinnierte darüber, ob die Zahlung "für einen Urlaub am Bostalsee, am Mittelmeer oder gar in der Karibik reicht." Auch Aktionär Heinrich E. Jerrentrup aus Ottweiler war zufrieden, dass im kommenden Jahr neben der "Naturaldividende" - gemeint sind das Frühstücksbuffet und das Mittagessen, das Orbis anlässlich der Hauptversammlung den Aktionäre spendierte - auch Geld aufs Konto fließt.

Für gute Laune sorgt seit Mitte Mai außerdem der Orbis-Aktienkurs, auch wenn der Wert gestern zeitweise um fast zwölf Prozent nach unten rauschte. Vor sechs Wochen hat der lange Zeit zwischen 80 und 90 Cent dümpelnde Kurs Fahrt aufgenommen, lag am vergangenen Freitag in der Spitze bei 1,49 Euro. Am Wochenende hatte die Zeitung "Euro am Sonntag" die Orbis-Aktie empfohlen, zuvor hatte sich bereits das Fachblatt "Effecten Spiegel" für das Papier ausgesprochen. Die Meinungsmacher unter den Börsenbeobachtern "haben jetzt wohl die Perle an der Saar gefunden", kommentierte Aktionär Klein dieses Interesse.

Gard und sein Vorstandskollege Stefan Mailänder sehen in der guten Kursentwicklung allerdings eher ihre Arbeit bestätigt. "Von der Wirtschaftskrise spüren wir wenig", sagteGard. Auch wenn die Kunden aus der Automobilindustrie zur Zeit eher mit Aufträgen geizen, "fragen andere Branchen unsere Leistungen umso intensiver nach", sagte Gard während seines Rechenschaftsberichts. Dies gelte vor allem für die Nahrungsmittel-Industrie. Und so finden sich Namen wie Barilla (Nudeln), Herta (Wurst), Pizza-Wagner und Melitta (Kaffee-Produkte) auf der Kunden-Referenzliste.

Außerdem sei es von Vorteil, dass Orbis bei der Implementierung von Software-Systemen, die die Geschäftsprozesse von Unternehmen verbessern, nicht mehr allein auf die Lösungen des deutschen Software-Hauses SAP zurückgreifen muss, sondern seit einigen Jahren auch mit dem US-Konzern Microsoft zusammenarbeitet. Darüber hinaus seien die mehr als 230 Mitarbeiter mit Leidenschaft dabei, neue Kunden zu gewinnen - unter anderem auf Messen oder Kongressen. Nach einem erfolgreichen Jahr 2008 "wollen wir auch 2009 ein gutes Ergebnis erzielen", versprach Gard und erntete Beifall.

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