Opposition fordert Niebels Rücktritt wegen Teppich-Affäre

Berlin. Im Zuge der Affäre um die Einfuhr eines afghanischen Teppichs sieht sich Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Politiker von SPD und Linkspartei erklärten gestern, Niebel sei als Minister nicht mehr tragbar

Berlin. Im Zuge der Affäre um die Einfuhr eines afghanischen Teppichs sieht sich Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Politiker von SPD und Linkspartei erklärten gestern, Niebel sei als Minister nicht mehr tragbar. Der SPD-Entwicklungsexperte Sascha Raabe kritisierte, dass Niebel als Bundesminister, der im Ausland für gute Regierungsführung werbe, nicht mehr glaubwürdig sei.Niebel hatte bei einer Dienstreise nach Afghanistan privat einen Teppich für 1400 Dollar (etwa 1100 Euro) gekauft und ihn später am Zoll vorbei mit einem BND-Flug nach Deutschland bringen lassen.

Die "Financial Times Deutschland" berichtete, Niebel hätte für Transport und Zoll 4040 Euro zahlen müssen. Nach Angaben des Logistikunternehmens DHL koste der Transport eines neun Quadratmeter großen, aufgerollten Teppichs von Kabul nach Berlin 3840 Euro. Die Transportdauer betrage vier bis sechs Tage.

Damit habe Niebel deutlich mehr Geld auf Staatskosten gespart als nur den versäumten Zoll, den das Finanzministerium auf 200 Euro taxiert. afp/dpa

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