Ophüls, die Lücke und die Inflation

Saarbrücken · Nach dem Rückzug eines Sponsors fehlen dem 35. Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls Preis 40 000 Euro des geplanten Etats. Auch sonst plagen das Festival Geldsorgen – der Zuschuss von Stadt und Land ist zwar konstant, aber durch Inflation und steigende Kosten schrumpft er real.

Nein, spüren werde das Publikum in diesem Jahr nichts von der Finanzlücke bei dem 35. Filmfestival Max Ophüls Preis (20. bis 26. Januar). Das verspricht Gabriella Bandel, die das Saarbrücker Nachwuchsfilmfestival zusammen mit Philipp Bräuer leitet. Knapp 40 000 Euro fehlen dem Festival, nachdem der ehemalige Hauptsponsor CosmosDirekt sich nun komplett vom Festival zurückgezogen hat. Andere Unterstützer, darunter als Hauptsponsor das Unternehmen Energie SaarLorLux, bei dem gestern die Ophüls-Pressekonferenz stattfand, hätten zwar beim Füllen der Lücke geholfen. Aber 40 000 Euro minus blieben eben. Die habe man unter anderem bei Personalkosten gerade so sparen können. "Aber was bei unveränderter Situation 2015 geschieht, können wir noch nicht sagen." Eine Idee wäre, die Preisverleihung des Festivals nicht mehr im E-Werk stattfinden zu lassen, sondern an einem günstigeren, aber weniger reizvollen Ort. Bandel: "Wir konnten das Loch stopfen, aber wir suchen dringend neue Sponsoren."

Erik Schrader (FDP), Saarbrückens Kulturdezernent und Festival-Geschäftsführer, wertet es gerade in Zeiten klammer Kommunen als Erfolg, dass der Zuschuss der Stadt für das Festival mit dem Eine-Million-Euro-Etat bei konstant 329 000 liegt (den Rest des Etats stellen das Land mit ebenfalls konstanten 90 000 Euro, die Sponsorengelder und die Einnahmen in den Kinos). Schrader weiß, "das konstante Summen inflationsbereinigt natürlich weniger Geld wert sind", aber er sei "zuversichtlich, dass wir Qualität und Quantität halten können". Das Festival und die Politik wollen in diesem Jahr ausloten, wo man in den kommenden Haushalten zusätzliche Finanzen, 20 000 oder 30 000 Euro, finden könnte. Dabei ist für Schrader essentiell, "das wir nicht eine Kultureinrichtung gegen die andere ausspielen". (Bericht zum Programm folgt).

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