Opel verteidigt Sanierungsplan

Rüsselsheim. Der Sanierungsplan für den krisengeschüttelten Autobauer Opel ist nach Angaben des Opel-Chefs Nick Reilly fertig. Er geht davon aus, dass das Konzept im Februar unterzeichnet werden kannBisher allerdings blockieren Gewerkschaften und Betriebsräte aus Protest gegen die Schließung des Werks in Antwerpen einen Abschluss. Sie schließen die geforderten Lohnabstriche aus

Rüsselsheim. Der Sanierungsplan für den krisengeschüttelten Autobauer Opel ist nach Angaben des Opel-Chefs Nick Reilly fertig. Er geht davon aus, dass das Konzept im Februar unterzeichnet werden kannBisher allerdings blockieren Gewerkschaften und Betriebsräte aus Protest gegen die Schließung des Werks in Antwerpen einen Abschluss. Sie schließen die geforderten Lohnabstriche aus. Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz sagte nach einer Betriebsversammlung in der belgischen Hafenstadt mit Opelanern aus ganz Europa: "Für die Schließung des Werkes hier in Antwerpen wird niemand - weder in Spanien noch England noch in Polen noch sonst wo - einen Cent Arbeitnehmerbeiträge leisten." Nach Reillys Worten wird das Konzept auch von den Regierungen der Opel-Standortländer geprüft. Der Autobauer erwartet für die Restrukturierung 2,7 Milliarden Euro Staatshilfen. Die Bundesregierung hatte diese verweigert. Trotz der Proteste der Arbeitnehmer gegen das angekündigte Aus für Antwerpen rechnet Reilly weiter fest mit einem Lohnverzicht der Belegschaft von jährlich 265 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren. Der Beitrag ist neben den Staatshilfen ein wichtiger Bestandteil des 3,3 Milliarden Euro schweren Restrukturierungsplans des Autobauers. Es gilt als wahrscheinlich, dass Reilly den Betriebsräten bei weiteren Forderungen etwa nach einer Umwandlung der Adam Opel GmbH in eine Aktiengesellschaft entgegen kommen muss, wenn er eine Einigung erzielen will.Die Entscheidung, Antwerpen zu schließen, verteidigte Reilly erneut: "Wir haben 2009 etwa 1,1 Millionen Autos hergestellt, zu guten Zeiten waren es 1,4 Millionen: Selbst wenn wir Antwerpen schließen, haben wir noch immer eine Kapazität von 1,5 Millionen Fahrzeugen", sagte er. Bis 2011 will er die Belegschaft von 48 000 um rund 8000 Mitarbeiter verkleinern. dpa

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