Opel verlässt Antwerpen

Antwerpen. Firmen-Chef Nick Reilly feiert auf dem Weg zur Opel-Sanierung einen Etappensieg: Die Mitarbeiter im Werk Antwerpen haben dem Sozialplan mit großer Mehrheit von 76,2 Prozent zugestimmt. Das gaben Unternehmen und Betriebsrat gestern in Rüsselsheim bekannt. Damit kann sich der Hersteller zum Jahresende von seinem belgischen Standort trennen und Überkapazitäten abbauen

Antwerpen. Firmen-Chef Nick Reilly feiert auf dem Weg zur Opel-Sanierung einen Etappensieg: Die Mitarbeiter im Werk Antwerpen haben dem Sozialplan mit großer Mehrheit von 76,2 Prozent zugestimmt. Das gaben Unternehmen und Betriebsrat gestern in Rüsselsheim bekannt. Damit kann sich der Hersteller zum Jahresende von seinem belgischen Standort trennen und Überkapazitäten abbauen. "Diese Lösung ist ein Meilenstein in unserem Bestreben, Opel für eine erfolgreiche Zukunft aufzustellen", sagte Reilly. Opel erwartet, dass "eine erhebliche Anzahl der Mitarbeiter" den Autobauer bis Ende Juni verlassen wird. Betriebsräte und Gewerkschaften waren gegen die Schließung Sturm gelaufen. Sie hatten Reilly vorgeworfen, das Aus einseitig beschlossen zu haben. Dies wurde als entscheidendes Hindernis für eine Einigung über den Opel-Sanierungsplan bewertet. Inzwischen wurde der Streit beigelegt. Der Sozialplan sieht Frühpensionierungen und Abfindungen vor, die sich auf bis zu 144 000 Euro belaufen können. Zudem erhält jeder ausscheidende Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 2295 Euro. Nach einer Vereinbarung zwischen Management und Betriebsrat soll fast die Hälfte der 2560 Beschäftigten in Antwerpen den Hersteller bis Ende Juni verlassen. Die übrigen Mitarbeiter sollen zum Jahresende ausscheiden. Doch wird noch bis Ende September nach einem Investor gesucht. Falls sich niemand findet, wird das Werk geschlossen, der Sozialplan würde dann auch für die übrigen Mitarbeiter gelten. Das Unternehmen erwartet von der Belegschaft einen Sanierungsbeitrag von jährlich 265 Millionen Euro. Reilly sagte: "Ich bin zuversichtlich, dass wir nun zu einer Vereinbarung mit unseren Arbeitnehmervertretern über die geplanten Kostenreduzierungen kommen können." Das Management will Opel gesundschrumpfen. Europaweit sollen mehr als 8000 von 48 000 Stellen abgebaut und die Produktionskapazität um ein Fünftel verringert werden. Rund 4000 Arbeitsplätze sollen in Deutschland wegfallen. Zur Finanzierung neuer Modelle und Technologien verlangt das Unternehmen von den Ländern mit Opel-Standorten 1,8 Milliarden Euro. 1,9 Milliarden will der Mutterkonzern General Motors beisteuern. dpa

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