Erinnerungskreuz Das Kreuz des Klostermüllers von Ommersheim

Ommersheim · Das Kloster Wadgassen war seit dem hohen Mittelalter Besitzer des Mandelbachtaler Gemeindeteils Ommersheim, die Klostermühle erinnert namentlich noch daran.

 Der Sockel dieses Kreuzes ist wohl noch original erhalten.  Foto: Martin Baus

Der Sockel dieses Kreuzes ist wohl noch original erhalten. Foto: Martin Baus

Foto: Martin Baus

Familienangehörige des Müllers, so ist überliefert, seien auf dem Weg nach Amerika, wohin sie auswandern wollten, ums Leben gekommen. Zu ihrer Erinnerung sei 1735 ein kleines Kreuz errichtet worden. Seither hat das Flurdenkmal viele Veränderungen mitgemacht.

Der Sockel ist vermutlich original, der Aufbau dürfte im 19. Jahrhundert restauriert oder ganz erneuert worden sein. Auffälligstes Merkmal des Wegekreuzes ist die Frauenfigur unterhalb des Gekreuzigten. Nichts deutet bei ihr auf religiöse Bezüge hin, eher vorzeitlich heidnisch wirkt die kleine Gestalt. Mittelscheitel, akkurat gekämmte Haare, keine zum Gebet gefalteten Hände und ein stolaähnlicher Überwurf lassen keine Rückschlüsse auf eine Heilige zu. Allenfalls die seitliche Kontur der Erdkugel und ein Pfeil könnte man als Attribute einer Maria als Immaculata interpretieren. Eine Klinkersteinmauer in Hufeisenform samt schmuckem schmiedeeisernem Gitter friedet das Denkmal heute ein. Ein bald 200 Jahre alter, stattlicher Lindenbaum ergänzt das Ensemble.

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