Zur Ankündigung aus dem Vatikan, nach massiven weltweiten Protesten vom Holocaust-Leugner Bischof Williamson einen Widerruf zu verlangen, schreibt der "Kölner Stadt-Anzeiger": Der Vatikan beugt sich tatsächlich öffentlichem Druck. Nur autoritätsfixierte P

Zur Ankündigung aus dem Vatikan, nach massiven weltweiten Protesten vom Holocaust-Leugner Bischof Williamson einen Widerruf zu verlangen, schreibt der "Kölner Stadt-Anzeiger": Der Vatikan beugt sich tatsächlich öffentlichem Druck

Zur Ankündigung aus dem Vatikan, nach massiven weltweiten Protesten vom Holocaust-Leugner Bischof Williamson einen Widerruf zu verlangen, schreibt der "Kölner Stadt-Anzeiger": Der Vatikan beugt sich tatsächlich öffentlichem Druck. Nur autoritätsfixierte Puristen werden das beklagen und die Übermacht der "politischen Korrektheit" bejammern, die jetzt die vermeintlich letzte Bastion genommen habe. Die "rote Linie" im Umgang mit den Traditionalisten ist nun klar markiert. Doch nach wie vor wollen die Piusbrüder "Rom bekehren". Somit bleibt der ungute Verdacht, für den Frieden mit den Ultrakonservativen mache Papst Benedikt das Konzil zur Spielmasse. Die "Neue Presse" aus Hannover sieht weiter Handlungsbedarf:Innerhalb von wenigen Tagen hat Benedikt XVI. viel Sympathie und Wohlwollen verspielt. Sein Ansehen hat schweren Schaden genommen. (. . .) Dass ausgerechnet ein deutscher Papst die Rehabilitierung eines Holocaust-Leugners zu verantworten hat, wird Eingang in die Geschichtsbücher finden. Wenn der 81-Jährige mehr hinterlassen möchte als den Ruf, ein rückwärtsgerichteter Papst zu sein, muss er Konsequenzen ziehen. Dann muss er sich von Williamson distanzieren und von dessen Piusbruderschaft. Die Mitteilung des Vatikan, der Papst habe von Williamsons Holocaust-Leugnung nichts gewusst, stellt die "Mitteldeutsche Zeitung" aus Halle nicht zufrieden: Man fragt sich natürlich sofort: Wie muss es um die Kommunikation in der katholischen Führungsetage bestellt sein, wenn man dem Chef das Wichtigste nicht sagt? Dazu meint die Mainzer "Allgemeine Zeitung": Die Antwort kann also nur bei denen zu finden sein, die im Vatikan dem Heiligen Vater zuarbeiten, die ihm den Rest der Welt täglich - offenbar mehr als wohldosiert - nahe bringen. Sind sie alle so reinen Herzens und aufrichtiger Gesinnung wie der Papst aus Deutschland? Nach dem, was wir in den vergangenen Wochen erlebten, sind Zweifel angebracht. Und die "Mittelbayerische Zeitung aus Regensburg bilanziert: Benedikt hat Hoffnungen enttäuscht: Eine Reihe von Entscheidungen während seines Pontifikats verdeutlicht, dass es mit ihm keine Modernisierung der Kirche und keine Fortschritte in der Ökumene geben wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort