OLT-Mitarbeiter kritisieren Insolvenzverwaltung

Saarbrücken. Der Insolvenzverwalter der Fluglinie OLT Express Germany bekommt von den Mitarbeitern in Saarbrücken kein gutes Zeugnis ausgestellt. "Wir haben mehrfach versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Es gab aber keine Reaktion", sagt Betriebsrat Wilfried Brömmelmeyer

Saarbrücken. Der Insolvenzverwalter der Fluglinie OLT Express Germany bekommt von den Mitarbeitern in Saarbrücken kein gutes Zeugnis ausgestellt. "Wir haben mehrfach versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Es gab aber keine Reaktion", sagt Betriebsrat Wilfried Brömmelmeyer. Auch von der Tatsache, dass die Zahlung des Insolvenzausfallgeldes gesichert ist, habe er von den Medien erfahren. "Es kann doch nicht sein, dass sich der Insolvenzverwalter bei uns gar nicht blicken lässt", sagt auch eine Kollegin, die nicht genannt werden will. Ihr zufolge ist auch noch unklar, in welcher Höhe die Zahlung ausfallen wird, denn wenige Tage vor der Insolvenz hatten Geschäftsführung und Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung geschlossen, nach der Arbeitszeit und Bezahlung auf 75 Prozent gekürzt werden. Solch eine Vereinbarung sei aber nicht wirksam, sagt der Saarbrücker Rechtsanwalt Markus Dönneweg auf Anfrage: "Vereinbarungen über Gehalt und Arbeitszeit können nur die Tarifpartner abschließen", sagt er.Trotz der Insolvenz habe die OLT-Mannschaft aktuell reichlich zu tun, sagt Brömmelmeyer. Zurzeit würden die Flugzeuge vorläufig stillgelegt beziehungsweise für die Rückgabe an den Leasinggeber überholt. Für die Werft gebe es Hoffnung, heißt es am Flughafen. Eine deutsche Fluglinie habe Interesse, ihre Maschinen in Ensheim zu warten, mit weiteren Linien liefen Gespräche.

Unterdessen hat die Fraktion der Linken wegen der OLT-Kündigung eine aktuelle Stunde in der Landtagssitzung am Mittwochmorgen zur Zukunft des Flughafens beantragt. Er sei ein "zentraler Standortfaktor für die wirtschaftliche Zukunft des Landes", zurzeit aber gefährdet. Zum Beihilfe-Verfahren der EU gegen die regionalen Flughäfen sagte der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, am Rande einer Feier in Zweibrücken, er halte dies für überzogen: Es sei nicht Aufgabe der EU, Strukturpolitik vor Ort in den Regionen zu gefährden. jwo/lf

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