Oldtimer und Classic Cars – Fahrspaß und Renditebringer?

Es ist eine schöne Vorstellung angesichts der Null-Zins-Strategie der Banken und Politik: Mit einem Oldtimer satte Gewinne erzielen und auch noch viel Spaß am Fahren seiner Wertanlage zu haben. Aber stimmt das auch?

Der Markt für Classic Cars umfasst in Deutschland rund 2,2 Millionen Fahrzeuge. Diese Oldtimer ab 30 Jahren und die in der Freizeit genutzten Youngtimer ab 20 Jahren stehen in Summe für ein Marktvolumen von etwa zehn Milliarden Euro. Die Zahl der Classic Cars in diesem Markt wird insbesondere durch preiswertere Fahrzeuge wachsen. Experten erwarten in den kommenden Jahren einen jährlichen Zuwachs um etwa 70 000 Fahrzeuge, die den Sprung über die 30-Jahres-Hürde schaffen. Neben Premiumfabrikaten sind das insbesondere Cabrios, Coupés und Sportwagen, aber auch die ehemaligen DDR- beziehungsweise osteuropäischen Marken, die über eine eingeschworene Community verfügen.

Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Oldtimer steigt Jahr für Jahr weiter an. In der Rangliste der beliebtesten Oldtimer liegt seit vielen Jahren der VW-Käfer vorne. Zu den weiteren volumenmäßig beliebtesten Oldtimern zählen Mercedes-Benz W 123, VW Golf, VW Bus und Transporter, Trabant, Mercedes SL R 107, Porsche 911/912/Carrera, Opel Kadett, BMW 3er, Audi 80/90, Mercedes „/8“ und Mercedes 190er W 201.

Ist aber mit diesen Modellen auch ein finanzieller Gewinn zu erwirtschaften und wie sind die Perspektiven auf diesem Markt?

Historische Fahrzeuge gelten nach wie vor als wertstabile Investition. Aus Renditegesichtspunkten sei der Kauf eines Oldtimers als Investitionsanlage aber erst ab einem Preis von rund 100 000 Euro sinnvoll, so die Experten.

Wer sich einen Oldtimer zulegen will, sollte folgende Grundsätze beherzigen: Je seltener ein Auto ist, desto größer ist das Potenzial für Wertsteigerungen. Bei den Fahrzeugen sollte man nach Originalen Ausschau halten und bei allen Überlegungen nie die Gesamtkosten aus den Augen verlieren. Classic-Cars wollen gehegt, gepflegt und gefahren werden und bringen damit Nebenkosten mit sich. Diese sind bei den Wertindizes nicht mit eingerechnet.

Laien, die sich ein Classic Car zulegen wollen, sollten sich dringend Rat beim Experten vor Ort holen. Diesen findet man in der Regel bei den Meisterbetrieben der Kfz-Innung, die das Zusatzzeichen „Fachbetrieb für historische Fahrzeuge“ führen. Diese Betriebe erfüllen festgelegte Standards für die Wartung und Instandsetzung historischer Fahrzeuge. red

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