Leserbrief Özil-Debatte Özil war Erdogans Mittel zum Zweck

 Grünen-Chef Robert Habeck hat Horst Seehofer für den Rückzug von Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft mitverantwortlich gemacht. Ist morgen Seehofer für die Hitzewelle oder den Klimawandel verantwortlich?

Mit seinen Äußerungen befindet sich Habeck auf einem schmalen Grad hin zum billigen Populismus. Auch von den Grünen erwartet man sinnvolle parteiübergreifende Lösungsvorschläge statt unentwegte Vorwürfe an andere. Özil hat sich in seiner verspäteten Erklärung mehr oder weniger deutlich zu seinem Präsidenten bekannt. Obwohl er in Deutschland geboren ist, war Özil noch nie der bestens integrierte Vorzeige-Deutsch-Türke. Letztlich wurde er in dieser staatstragenden Affäre jedoch für die Zwecke der türkischen Staatsregierung benutzt. Und er hat sich, möglicherweise aus eigener Überzeugung, benutzen lassen. Viele Jahre gab es in Deutschland kaum Probleme zwischen Deutschen und hier lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln. Es haben sich viele Freundschaften und Familienbande entwickelt. Erdogans Ziel dürfte sein, einen Keil dazwischen zu treiben, um Unruhen im Land auszulösen. Özil, den viele junge Deutsch-Türken verehren, war für ihn Mittel zum Zweck. Herr Habeck sollte darüber einmal nachdenken.

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