"Öl-Konzerne nutzen Marktmacht aus"

Berlin. Das Bundeskartellamt sieht sich machtlos im Kampf gegen Preiserhöhungswellen an Tankstellen, wie es sie etwa zur Oster-Reisezeit regelmäßig gibt. Die Mineralölkonzerne hätten "ein System gefunden, mit dem sie gefahrlos Preiserhöhungen durchsetzen können", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt dem "Tagesspiegel"

Berlin. Das Bundeskartellamt sieht sich machtlos im Kampf gegen Preiserhöhungswellen an Tankstellen, wie es sie etwa zur Oster-Reisezeit regelmäßig gibt. Die Mineralölkonzerne hätten "ein System gefunden, mit dem sie gefahrlos Preiserhöhungen durchsetzen können", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt dem "Tagesspiegel". Die Wettbewerbsbehörde habe keine Hinweise auf illegale Preisabsprachen. Die Mineralölkonzerne nutzten jedoch "ihre Marktmacht geschickt aus". Sie beobachteten die Preise der Konkurrenz und zögen bei Änderungen nach. Jede Konzernzentrale kenne den Spritpreis an jeder Tankstelle, sagte Mundt. Diese Transparenz nutzten die Mineralölkonzerne für Preiserhöhungen. "Das ist unerfreulich und ein Ergebnis mangelnden Wettbewerbs, aber kein verbotenes Verhalten."Die geplante zentrale Meldestelle für Spritpreise beim Kartellamt, mit deren Daten Verbraucher künftig die Preise an allen 14.700 Tankstellen in Deutschland vergleichen können sollen, werde "so bald wie möglich" an den Start gehen, sagte Mundt. Damit werde es Verbrauchern künftig möglich sein, gezielt die günstigste Tankstelle anzusteuern. Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) könnte die Meldestelle bis zum Sommer startklar sein. afp

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