Nordrhein-Westfalen verkauft Warhol-Bilder für 120 Millionen Euro

New York · Westspiel hat hoch gepokert - und die Rechnung ist aufgegangen. Der marode Casinobetreiber aus Deutschland hat die Filetstücke seiner Sammlung auf den internationalen Kunstmarkt geworfen. Jetzt erzielten die zwei frühen Andy-Warhol-Bilder "Triple Elvis" und "Four Marlons" bei Christie's mit einem Aufschlag für das Auktionshaus mehr als 150 Millionen Dollar - gut 120 Millionen Euro . Davon muss Westspiel etwa 108 Millionen Euro ans Land Nordrhein-Westfalen überweisen, in dessen indirektem Besitz sich das Spielbankenunternehmen befindet.

Einen Großteil (etwa 80,6 Millionen Euro ) bekommt es zur Sanierung der Casinos und zum Bau eines weiteren Hauses zurück.

Selten war in Deutschland eine Versteigerung von Kunst so umstritten wie diese. Ein indirekt dem Land Nordrhein-Westfalen gehörendes Unternehmen verkauft millionenschwere Kunst, um sich zu sanieren. Das ist ein Novum für das Land und könnte Schule machen. Ein Sturm der Entrüstung zog durch die Kunstszene bis nach Berlin. Nach Ansicht des Deutschen Kulturrats ist nun die "Büchse der Pandora geöffnet". "Wir haben große Sorge, dass jetzt andere notleidende Kommunen oder Länder diesem Beispiel folgen könnten", sagte Geschäftsführer Olaf Zimmermann.

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