Noch viele Lehrstellen in der saarländischen Gastronomie frei
Saarbrücken · Die saarländische Gastronomie sucht dringend Lehrlinge . Darauf weist der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Saar hin. "Die Zahl der Auszubildenden ist seit mehreren Jahren rückläufig", beklagt Hauptgeschäftsführer Frank Hohrath.
Nur rund 180 Lehrlinge hätten jetzt ihre Ausbildung begonnen. Im vergangenen Jahr seien es 240 gewesen. Wie viele Lehrstellen bislang unbesetzt geblieben seien, könne er nicht genau beziffern, sagt Hohrath. Er schätzt aber, dass es noch an die 80 freie Ausbildungsplätze gebe. Besonders fehlten angehende Restaurantfachleute. "Das ist ein absoluter Mangelberuf."
Hohrath sieht angesichts des Zustroms von Flüchtlingen, die Arbeit suchten, Chancen, auch Zuwanderer für die Ausbildung in der Gastronomie zu gewinnen und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Branche sei aber erst am Anfang, diese Möglichkeiten auszuloten.
Mark Baumeister, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Saar, warf dem Gastgewerbe vor, selbst für den Fachkräftemangel verantwortlich zu sein. "Auszubildende werden viel zu oft als billige Verfügungsmasse gesehen." Die Rahmenbedingungen seien unattraktiv. Deshalb liege die Abbrecherquote in der Ausbildung bei 60 Prozent. Hohrath weist diese Vorwürfe zurück, appelliert aber an die Gastronomen, sich stärker dem Wettbewerb um gute Bewerber zu stellen.
