Nils Petter Molvær und die Klänge des Kontrasts

Knapp 15 Jahre ist es her, da veröffentlichte Nils Petter Molvær sein Album "Khmer" - und hinterher war der Jazz ein anderer, denn der norwegische Trompeter hatte Berührungsängste zur populären Musik abgelegt, Elemente von House, Dub, TripHop und Ambient ebenso einbezogen wie DJs und VJs. Auf der neuen CD ist wieder alles ganz anders, ganz neu

Knapp 15 Jahre ist es her, da veröffentlichte Nils Petter Molvær sein Album "Khmer" - und hinterher war der Jazz ein anderer, denn der norwegische Trompeter hatte Berührungsängste zur populären Musik abgelegt, Elemente von House, Dub, TripHop und Ambient ebenso einbezogen wie DJs und VJs. Auf der neuen CD ist wieder alles ganz anders, ganz neu. Noch nie hatte sich Molvær so dem Bandgedanken verschrieben wie jetzt mit Gitarrist Stian Westerhus und Schlagzeuger Erland Dahlen.Die Gleichberechtigung der Musiker ist offenkundig wie nie. Dahlens dumpf treibende Trommeln kommen eindeutig her von schwerem Rock und alternativem Blues. Von dieser extrem tragfähigen Basis hebt Westerhus sich mit seinem Ein-Mann-Gitarren-Orchester ab, als wolle er demonstrieren, was derzeit alles möglich ist an elektronischer Klangerzeugung. Mitten hinein in dieses futuristische Klanglabor sendet Molvær seine schrillen, aber auch verträumt poesievollen Linien. Kontraste waren immer ein konstituierendes Element in Molværs Musik. Noch nie hat er sie so selbstverständlich zusammengeführt wie diesmal. stei

Nils Petter Molvær: Baboon Moon (Columbia/Sony).

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