Nicht jedes Würstchen weiß, was "gudd" ist

Nun schafft es das Saarland ja nicht alle Tage auf den Titel der feinen "Frankfurter Allgemeinen". Am Samstag glückte es gar mit einem Lichtbild unserer dampfenden Leibspeise: Dibbelabbes, dreispaltig und in Farbe. Toll, das haben wir uns sogleich ausgeschnitten, gerahmt und an die Wand gehängt

Nun schafft es das Saarland ja nicht alle Tage auf den Titel der feinen "Frankfurter Allgemeinen". Am Samstag glückte es gar mit einem Lichtbild unserer dampfenden Leibspeise: Dibbelabbes, dreispaltig und in Farbe. Toll, das haben wir uns sogleich ausgeschnitten, gerahmt und an die Wand gehängt. Natürlich haben wir diese Hommage an unsere Lebensart vor allem unserer Noch-Landesregierung zu danken, die mit Jamaika ja ganz schön was angerührt hatte. Aber wir freuen uns trotzdem mächtig, dass wir mal in der FAZ standen. Und bewundern den kenntnisreichen Text, der dazu geschrieben wurde. Da steht etwa, dass das Saarland ein "mit bloßem Auge kaum sichtbares Bundesland" sei. Stimmt. Selbst wenn man in Frankfurt auf den allerallerhöchsten Wolkenkratzer klettert, kann man von dort aus das Saarland mit bloßem Auge partout nicht sehen. Klar, man könnte auch mal so spontan herfahren, den ganzen weiten, weiten Weg von Frankfurt, doch das muss ja nicht sein. Apropos, manchmal ist sogar das riesige Frankfurt nicht zu sehen. Beispielsweise auf der ZDF-Wetterkarte, wo zwischen Bonn und Saarbrücken alles grün ist.Ein bisschen bekümmert hat uns freilich, dass man in den FAZ-Redaktionsstuben unsere goldene Maxime "Haupdsach gudd gess, geschaffd ham mir schnell" so fehlerhaft zitierte - mit "nix geschafft han mir schnell". Und das trotz all der bekanntermaßen hellen Köpfe bei der FAZ aus dem Saarland, sogar im Feuilleton (wie kam's eigentlich dazu, gab's nicht genug kluge Frankfurter?). Aber egal, nicht jedes Würstchen weiß halt, was "gudd" ist. oli

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