Rekord bei Neuzulassungen Automarkt boomt wegen Umstellung bei Abgastests

Flensburg/Berlin · Die Umstellung auf den neuen Abgas-Prüfstandard hat die Autoverkäufe in Deutschland auf einen Rekordwert getrieben. Erstmals wurde in einem August die Marke von 300 000 Pkw-Neuzulassungen überschritten.

Der Grund: Unternehmen deckten sich für ihre Flotten mit Großeinkäufen ein, um möglichen Lieferengpässen bei einigen Modellen ab Anfang September zu entgehen.

Die Zahl der Neuzulassungen stieg im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,7 Prozent auf 316 405, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte. In den ersten acht Monaten waren es 2,47 Millionen – ein Plus von 6,4 Prozent.

Seit 1. September dürfen in der EU nur noch Autos neu zugelassen werden, die den Prüfstandard WLTP („Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“) durchlaufen haben. Den Herstellern gelang es aber nicht, in der gesetzten Frist für alle aktuellen Modelle die gründlicheren und längeren Tests abzuschließen. Bei dem neuen Test werden Daten zum Schadstoffausstoß nicht mehr nur auf einem Prüfstand im Labor, sondern auf der Straße gemessen.

Den KBA-Zahlen zufolge wurden im August gut zwei Drittel (67,4 Prozent) der Neuwagen gewerblich zugelassen und knapp ein Drittel (32,6 Prozent) privat. Dabei stiegen die gewerblichen Anmeldungen um enorme 37,8 Prozent, die privaten Zulassung legten um 4,3 Prozent zu.

Bei der Produktion im Inland gab es als Folge der neuen Typzulassung nach dem WLTP-Standard einen gegenläufigen Effekt. Wegen teils fehlender Genehmigungen drosselten die Fabriken im August die Fertigung für die Autos, die in den Folgemonaten ausgeliefert werden sollen.

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