Neunkircher Jazz mit Michael Wollny und Nils Landgren

Neunkirchen · Mit 700 begeisterten Zuhörern war die „Jazz Night“ in Kooperation mit „Jazz live with friends“ ein Riesenerfolg: SR-Redakteur Peter Kleiß konnte am Mittwoch in der attraktiven Neuen Gebläsehalle zwei Publikumsfavoriten begrüßen: Michael Wollny (Piano) und Nils Landgren (Posaune). Wollny ist derzeit Liebling der Medien, obwohl der Schlaks mit der gepflegten Unfrisur beileibe kein Mainstreamer ist.

Er nimmt sich Noten von Mahler und Hindemith vor und liefert selten wirklich eingängige Melodien. Ausstrahlung und kreative Energie: Mit seinen hochelastischen Fingern und dem betörenden Klavierton könnte der Quirl wohl auch ohne Vorlage jedes jazzaffine Auditorium mitreißen. Wollnys mit zündenden rhythmischen Formeln gewürzte Improvisationen gipfelten in spektakulären gemeinsamen Manövern mit Tim Lefebvre (Bass) und Eric Schaefer (Schlagzeug). Michael Wollny steht zwischen Tradition und Aktualität; beim Landgren-Quintett war nach der Pause dann sanft swingender Jazzpop angesagt - auch da machte Wollny als fünfter Mann eine hervorragende Figur.

Landgren ist derzeit mit Balladen unterwegs, aus eigener Feder, der seines Gitarristen Johan Norberg und von Popstars wie Tina Turner. So erklang ein romantisches Set mit einschmeichelndem Sound, bei dem Landgren als Schmusesänger mit dem ihm eigenen nasalen Timbre reichlich zu tun hatte - mehr Kostproben hätte man sich freilich von seiner über jeden Zweifel erhabenen Posaunenkunst gewünscht. Zum Kehraus bat der Schwede alle Musiker des Abends zu zünftigem Funk aufs Podium.

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