Saarwellingen Ein Blick durch die „globale Brille“

Saarwellingen · Der Neujahrsempfang in Saarwellingen lockte am Samstagabend zahlreiche interessierte Besucher in die Festhalle.

 Bürgermeister Manfred Schwinn sprach beim Neujahrsempfang in Saarwellingen vor gut 400 Gästen.

Bürgermeister Manfred Schwinn sprach beim Neujahrsempfang in Saarwellingen vor gut 400 Gästen.

Foto: Johannes Bodwing

Proppenvoll war die Festhalle am Samstagabend beim Neujahrsempfang der Gemeinde Saarwellingen. Auf eng gestellten Stuhlreihen saßen um die 400 Gäste, darunter Vertreter von Vereinen, Handwerk und Gewerbe, Hilfsdiensten, Polizei und Politik. Aus dem musikalischen Rahmen, den das Große Orchester des Musikvereins Reisbach gestaltete, wurden zwei begeisternde Konzertpassagen unter Dirigent Philipp Schug.

Bürgermeister Manfred Schwinn blickte kurz durch die „globale Brille“ und stellte fest, „dass sich die Krisenherde und humanitären Katastrophen nicht verringert haben, sondern eher weitere von Menschen erzeugte Krisen hinzugekommen sind“. Den Wechsel von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ins Amt der CDU-Generalsekretärin stufte Schwinn als „Paukenschlag“ ein. Nicht ohne Eigennutz wünschte er sich, dass ihr Nachfolger Tobias Hans „ein offenes Ohr für die Bürgermeister des Saarlands“ habe.

Schwinn erwähnte den im April verabschiedeten Haushalt 2018. Wieder sei dieser genehmigungsfähig gewesen. Dafür dankte er Gemeinderat und Verwaltung. Nicht so gut kam die neue Strukturreform der saarländischen Polizei weg: Der Polizeiposten Saarwellingen habe nur noch vier mal wöchentlich Sprechzeiten. Es sei „nur eine Frage der Zeit“, bis auch diese aufgrund Personalmangels weiter ausgedünnt werden. Schwinn verlangte von der Landesregierung, „dem entgegen zu wirken“.

Als positive Aspekte nannte er unter anderen das neue Feuerwehrgerätehaus in Saarwellingen. Nach einjähriger Bauzeit war es fertig geworden, planmäßig und im Kostenrahmen. Und auf der Breitwiese hatte im November das Richtfest für ein umfassendes Nahversorgungsprojekt stattgefunden. Erfreulich war auch die Einweihung des Erweiterungsbaus beim Kindergarten St. Pius sowie die Erneuerung der Höhenstraße in Reisbach.

Landes- und Bundespolitik sollten ihren Einfluss in der EU geltend machen, „damit die deutsche und europäische Stahlindustrie gleiche Bedingungen haben, wie die Billigimporte aus Asien“. Dafür bekam Schwinn kräftigen Applaus. Auch für den Standort Ford-Saarlouis müssten Politik und Wirtschaft kämpfen, forderte er.

Zum Ausblick auf die kommenden Jahre gehörten der Neubau des Kindergartens in Schwarzenholz und das dortige Dorfgemeinschaftshaus. In Reisbach sei ein Erweiterungsbau für die Grundschule notwendig. Außerdem erfolge die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses. Zwei große Projekte hätten Saarwellingen bestimmt: Der Fortgang auf der Breitwiese mit dem zweiten Discounter sowie der Neubau der Festhalle. Auch für die Wildschweinplage in Saarwellingen zeichne sich eine Lösung ab, in Form eines sogenannten Stadtjägers. In das innerstädtische Entwicklungskonzept für Saarwellingen wurde inzwischen auch der Römerpark aufgenommen, sagte Schwinn. Diese grüne Lunge gelte es für alle Saarwellinger aufzuwerten.

„Bei ihnen allen möchte ich mich ganz herzlich bedanken“, hob Schwinn abschließend die Arbeit ehrenamtlich tätiger Menschen hervor. Solche warteten in Gestalt des Karnevalsvereins Rot-Weiße-Funken im Erdgeschoss und sorgten beim legeren Teil für Umtrunk und Knabbereien.

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