Wadern Neues zur Burgenforschung im Saarland

Wadern · Das vierte Saarländische Burgensymposion findet unter der Leitung von Dr. phil. Hans-Joachim Kühn, dem Vorsitzenden des Gasthörer Kulturkreises an der Universität des Saarlandes e.V., in Wadern statt. Am Freitag, 30. Juni, und am Samstag, 1. Juli, werden neue Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Fachdisziplinen der Burgenforschung (Archäologie, Bauforschung, Denkmalpflege und Geschichte) vorgestellt. Die wissenschaftliche Tagung beginnt am Freitag um 16 Uhr mit einer sachkundigen Führung von Ludwig Heil und Evi Zarth über die Burgruine Dagstuhl. Ab 18 Uhr besteht die Möglichkeit ausgewählte Funde aus der Burg im Stadtmuseum, bei einer Führung durch Museumsleiterin Christina Pluschke, zu betrachten. Das Symposium beginnt um 19 Uhr im historischen Kinosaal der Lichtspiele Wadern. Den Eröffnungsvortrag ,,Eine Baurechnung der Erbengemeinschaft auf Burg Dagstuhl aus den Jahren 1466-1480“ hält Kühn über über die älteste erhaltene Baurechnung der Burg Dagstuhl.

 Auf dem Burgensymposium kommt auch die Rekonstruktion einer mittelalterlichen Steinschleuder zum Einsatz. 	 Foto: Veranstalter

Auf dem Burgensymposium kommt auch die Rekonstruktion einer mittelalterlichen Steinschleuder zum Einsatz. Foto: Veranstalter

Foto: Museum

Am Samstag tragen sechs Redner neue Erkenntnisse zur Burgenforschung im Saarland vor. Die Referenten sprechen über die Burgen Blieskastel, Dagstuhl, Illingen, Liebenburg, Lockweiler, Schwarzenberg und die Anlage auf dem Söterberg bei Schwarzenbach. Danach wird die Rekonstruktion einer mittelalterlichen Steinschleuder, die „Blîde“ (mittelhochdeutsch), vorgestellt. Laut Veranstalter hat eine Arbeitsgruppe des Gasthörervereins an diesem Projekt der experimentellen Archäologie über sieben Jahre gearbeitet. Im Unterschied zu zahlreichen anderen Rekonstruktionen in der Mittelalterszene handele es sich dabei um den ältesten bekannten Typus eines zugkraftbetriebenen Einarmhebelgewerfs aus dem frühen und hohen Mittelalter, der aus China über Byzanz und die Kreuzzüge seinen Weg nach Europa gefunden habe. Dazu werden die Geschichte und Rekonstruktion der mittelalterlichen Wunderwaffe (griechisch: mánganon) anhand zweier Vorträge erläutert. Im Anschluss daran wird die „Blîde“ um 16 Uhr auf einer nahe gelegenen Wiese im Wadrilltal (hinter der Stadthalle) in Aktion vorgestellt.

Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus in Wadern und, auf dem Parkplatz vor der Burgruine in Dagstuhl. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung auf www.burgensymposion.de.

Referenten: Dr. phil. Christel Bernard Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung im Saarpfalz-Kreis (AquiS Gmbh), AbtL. Burg Kirkel, Carsten Geimer M.A. Historisches Institut der Universität des Saarlandes, PD Dr. phil. habil. Sabine Hornung Institut für Altertumswissenschaften, Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Jürgen Kraft Die Gasthörer/innen Kulturkreis an der Universität des Saarlandes e.V., Dr. phil. Hans-Joachim Kühn, Bureau für Kulturgeschichte, Düppenweiler Vorsitzender der Gasthörer/innen, Kulturkreis an der Universität des Saarlandes e.V., Timo Lang, M.A. Institut für Altertumswissenschaften, Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Fr. Wendelinus Naumann OSB Abtei Tholey Christina Pluschke, M.A. Stadtmuseum Wadern, Klaus Hanfried Schneider Die Gasthörer/innen Kulturkreis an der Universität des Saarlandes e.V.

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