Neues Saarmesse-Konzept nimmt Gestalt an

Saarbrücken · Der Hotelkonzern Steigenberger ist als möglicher Betreiber für ein neues Tagungs- und Kongresshotel gegenüber der Congresshalle im Gespräch. Außerdem soll eine Multifunktionshalle errichtet werden.

 Wo jetzt noch Autos parken, soll schon bald eine Mehrzweckhalle hochgezogen werden. Foto: Becker&Bredel

Wo jetzt noch Autos parken, soll schon bald eine Mehrzweckhalle hochgezogen werden. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

. Die Zukunft des Messe- und Kongress-Standorts Saarbrücken wird allmählich konkret. Nachdem sich die Stadt und das Land offensichtlich geeinigt haben, "können wir jetzt loslegen". Das sagt zumindest Peter Bauer, Vorsitzender der Saarbrücker SPD-Stadtratsfraktion. Peter Strobel (CDU ), Chef der größten Oppositionsfraktion im Stadtrat, sieht noch viele Fragezeichen. Fest steht, dass der Ministerrat das neue Konzept demnächst absegnen will.

Die Teams von Saarmesse und Congresszentrum Saar (CCS mit Saarland- und Congresshalle) mit je rund 30 Mitarbeitern sollen künftig unter einer Geschäftsführung arbeiten, wobei Bereiche wie Einkauf oder Buchhaltung zentralisiert werden. 500 000 Euro könnten dadurch pro Jahr eingespart werden. Um den Geschäftsreise-Tourismus (Tagungen , Seminare, Kongresse und Messen) besser zu vermarkten, soll ein so genanntes Convention Buerau (CB) eingerichtet werden.

Das Konzept sieht auch den Bau einer Multifunktionshalle vor, die mit der Congresshalle verbunden wird. Dadurch würden ein Teil des 7500 Quadratmeter großen Vorplatzes (Johannes-Hoffmann-Platz) und der benachbarte Parkplatz mit rund 100 Stellplätzen überbaut.

Eigentümer dieses Platzes ist die Ruhegehalts- und Zusatzversorgungskasse (RZVK) des Saarlandes. Für diese Immobilie gibt es bereits einen Kaufoptionsvertrag der Stadt Saarbrücken , bestätigt RZVK-Direktor Alfred Sieger.

Das frühere Verwaltungsgebäude des Bergbau-Konzerns RAG gegenüber der Congresshalle soll in ein Tagungs- und Kongresshotel umgebaut werden. Als Betreiber ist der Frankfurter Hotelkonzern Steigenberger im Gespräch. "Kein Kommentar", sagte gestern ein Steigenberger-Sprecher dazu. Auch die RAG hält sich bedeckt.

Die beiden Hallen sollen mehr als 11 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfassen. Außerdem gehen die Autoren des Konzepts davon aus, dass in dem neuen Hotel ebenfalls 1000 Quadratmeter an Veranstaltungsräumen entstehen. Die Investitionen für die neue Halle, die Sanierung der Congresshalle und Infrastruktur-Maßnahmen sollen 35 Millionen Euro kosten. Davon sollen sechs Millionen Euro aus EU-Mitteln kommen. Das Land und die Stadt Saarbrücken müssten jeweils 10,66 Millionen Euro zahlen und der Bund im Rahmen der Städtebauförderung weitere 7,66 Millionen Euro .

Der Zeitplan sieht vor, dass zunächst der private Hotel-Investor ran muss. Bis 2018 soll diese Leitinvestition stehen. Erst danach sollen die Congresshalle saniert und die neue Multifunktionshalle gebaut werden. Das Konzept setzt darauf, das Veranstaltungsangebot auf die Saarbrücker Innenstadt zu konzentrieren, weil die Geschäftsreise-Touristen dann mehr Geld in der Gastronomie und im Einzelhandel ausgeben würden. Für die etwas abgelegene Saarlandhalle ist vorgesehen, dass sie zu einer Sporthalle umfunktioniert wird. Beim bisherigen Messestandort am Schanzenberg müssen "die Wirtschaftlichkeit und dessen mittelfristige Aufgabe geprüft werden", heißt es lapidar.

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