Neues Portal: Versicherte beurteilen ihren Arzt im Internet

Berlin. Welcher Arzt ist für mich geeignet? Und wo finde ich ihn? Das fragen sich Millionen Bundesbürger Jahr für Jahr. Ein neu gestartetes Internet-Portal, in dem Ärzte von Patienten für Patienten beurteilt werden können, soll ihnen die Suche erleichtern.Rund 130 000 Allgemein- und Fachmediziner bieten in Deutschland ihre Dienste an

Berlin. Welcher Arzt ist für mich geeignet? Und wo finde ich ihn? Das fragen sich Millionen Bundesbürger Jahr für Jahr. Ein neu gestartetes Internet-Portal, in dem Ärzte von Patienten für Patienten beurteilt werden können, soll ihnen die Suche erleichtern.Rund 130 000 Allgemein- und Fachmediziner bieten in Deutschland ihre Dienste an. Hinzu kommen 55 000 Zahnärzte und 20 000 Psychotherapeuten. Um den richtigen zu finden, gewinnt das Internet zunehmend an Bedeutung. In den USA informiert sich schon fast jeder dritte Patient im Netz, bevor er einen bestimmten Arzt aufsucht. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung von Experten auch hier zu Lande durchsetzen. Die Krankenkassen AOK und Barmer GEK hatten zusammen mit Patienten- und Verbraucherverbänden deshalb bereits im Mai 2011 eine Internet-Plattform gestartet, auf der Versicherte ihre Haus- und Fachärzte beurteilen können. Sie ist über die Internet-Seiten dieser Kassen sowie über das Verbraucherschützer-Portal www.weisse-liste.de abrufbar.

Einblick für alle

Gestern kam zu diesen Portalen ein weiteres Angebot zur Begutachtung von Zahnärzten hinzu, ebenfalls seit gestern beteiligt sich auch die Techniker Krankenkasse an der Aktion. Insgesamt 37 Millionen Bürger und damit knapp die Hälfte aller Krankenversicherten bekommen so die Möglichkeit, ihre Praxis-Ärzte einschließlich der Dentisten online zu begutachten. Notwendig dafür ist eine Registrierung mit den Angaben der Versichertenkarte. Wer einer anderen Kasse angehört, kann ebenfalls profitieren - zumindest die Ergebnisse der Bewertungen stehen allen Interessierten zur Verfügung.

Zwar gibt es auch noch eine Reihe anderer Arztbewertungsportale. Nach Einschätzung von AOK-Chef Jürgen Graalmann mangelt es den meisten aber an Objektivität. Durch das von den drei großen Kassen angewendete Registrierungsverfahren würden zum Beispiel Mehrfachbewertungen von ein- und demselben Patienten verhindert. Auch verzichte man bewusst auf "Freitextfelder", um mögliche Diffamierungen der Ärzte auszuschließen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal sei, dass die Veröffentlichung einer Begutachtung erst dann erfolge, wenn mindestens zehn Patienten-Einschätzungen über einen Arzt vorlägen, sagte Graalmann. Von den 130 000 Praxis-Ärzten wurden so bislang 3500 verlässlich begutachtet. Laut Graalmann soll sich die Zahl der Bewerteten bis zum Jahresende nahezu vervierfacht haben. vet

weisse-liste.de

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