Neues Bauhaus-Museum in Weimar rückt näher

Weimar. Hellmut Seemann, Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, lobt "die Stringenz und die Schlüssigkeit", mit der die Berliner Architekten Heike Hanada und Benedikt Tonon ihren Neubau für das Bauhaus-Museum in Weimar geplant haben. Nach ihrem Entwurf soll bis 2015 an prominenter Stelle in der Innenstadt ein Museumsneubau für 22,6 Millionen Euro entstehen

Weimar. Hellmut Seemann, Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, lobt "die Stringenz und die Schlüssigkeit", mit der die Berliner Architekten Heike Hanada und Benedikt Tonon ihren Neubau für das Bauhaus-Museum in Weimar geplant haben. Nach ihrem Entwurf soll bis 2015 an prominenter Stelle in der Innenstadt ein Museumsneubau für 22,6 Millionen Euro entstehen. Die künftige Präsentation im Gründungsort der wichtigsten künstlerischen Reformschule des 20. Jahrhunderts gilt vor allem den expressionistischen Anfängen der 1919 eröffneten Einrichtung. Die Weimarer Bestände zur Gründungsphase sind nach 1990 rasant angewachsen, so dass schon nach der ersten größeren Ausstellung von 1995 Forderungen nach einem Neubau laut wurden. Bis zur Ausschreibung eines internationalen Architekturwettbewerbs verging jedoch mehr als ein Jahrzehnt - nicht zuletzt mit endlosen Diskussionen um den Standort. Vor zwei Jahren wurde man fündig - zwischen der innerstädtischen Nazi-Architektur des einstigen "Gauforums", der Stadthalle und dem Weimarhallenpark dahinter.Der Entwurf sieht einen fensterlosen und mit Glas verkleideten Betonbau vor, der das Areal wie mit einem Riegel von der westlichen Vorstadt trennt und in den Park hineinragt. Die Architekten sprachen gestern bei der Präsentation von einer "monolithischen Raumskulptur", die im Inneren Raum und Struktur bietet und außen durch umlaufende Lichtbänder leuchtet. Auf der Parkseite ist ein Café vorgesehen und ein großes rechteckiges, flaches Wasserbecken. Der prämierte Entwurf ist Ergebnis mehrmonatiger Nachbesserungen, nachdem die Jury am Ende des Architekturwettbewerbs im März zu keinem Ergebnis gekommen war.

Schwerpunkte der künftigen Ausstellung auf 2250 Quadratmetern sind die etwa 10 000 Weimarer Exponate zur (Vor-)Geschichte und Nachwirkung der Einrichtung. Das Staatliche Bauhaus wurde 1919 in Weimar gegründet und nach seiner Schließung 1925 in Dessau sowie später in Berlin weitergeführt. epd