Neue Regeln gegen Missbrauch an den Finanzmärkten

Berlin · Die Transparenz auf den Finanzmärkten sowie der Anlegerschutz werden weiter verbessert. Von Juli an sollen auch in Deutschland die EU-Finanzmarktregeln gegen Insiderhandel und Kursmanipulationen gelten.

Das Bundeskabinett billigte gestern einen Gesetzentwurf, der unter anderem die Marktmissbrauchsrichtlinie und -verordnung in nationales Recht umsetzen soll Die Reform ist eine weitere Reaktion auf die weltweite Finanzkrise von 2007.

Damit werden die Regeln an neue Technologien im Geschäft mit Finanzprodukten wie den extrem schnellen Hochfrequenzhandel angepasst und auf andere Märkte erweitert. Die Finanzaufsicht erhält zudem weitere Überwachungs- und Eingriffsbefugnisse bei Marktmissbrauch. Dies ist auch eine Reaktion auf die Manipulation wesentlicher Referenzzinsen, den sogenannten Libor-Skandal. An Zinssätzen wie dem Libor hängen Geschäfte im Billionen-Volumen, weshalb sich schon durch kleine Bewegungen und Tricks hohe Gewinne erzielen lassen. Schließlich werden wegen besonderer Risiken EU-weit einheitliche Produktinformationsblätter für "verpackte" Anlageprodukte eingeführt. Dazu gehören Investmentfonds, Optionsscheine, die in Versicherungen, Wertpapiere oder Bankprodukte "verpackt" sind, Derivate oder Versicherungsprodukte mit Anlagecharakter. Ziel ist es, dass Kleinanleger die Produkte besser vergleichen können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort