Neue Ideen für Griechenland-Hilfe

Berlin/Athen. In der Eurozone werden vor dem "Troika"-Bericht zu Griechenland neue Instrumente geprüft, mit deren Hilfe das hoch verschuldete Land langfristig wieder auf einen grünen Zweig kommen kann. Das Bundesfinanzministerium erwägt demnach nach einem Bericht des "Spiegel" ein Rückkaufprogramm für griechische Staatsanleihen

Berlin/Athen. In der Eurozone werden vor dem "Troika"-Bericht zu Griechenland neue Instrumente geprüft, mit deren Hilfe das hoch verschuldete Land langfristig wieder auf einen grünen Zweig kommen kann. Das Bundesfinanzministerium erwägt demnach nach einem Bericht des "Spiegel" ein Rückkaufprogramm für griechische Staatsanleihen. Es könnte helfen, die wegen der schrumpfenden Wirtschaft nach wie vor extrem hohe Schuldenquote zu verringern, heißt es in dem Magazin, das für diesen Vorschlag allerdings keine Quellen nennt.Die Idee ist, dass der Euro-Rettungsfonds ESM Griechenland Geld leiht, mit dem das Land seine eigenen Anleihen zum derzeit niedrigen Kurs zurückkauft. Mit jedem geliehenen Euro könnten auf diese Weise vier Euro Altschulden vom Markt genommen werden. Ein Sprecher von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte gestern zu dem "Spiegel"-Bericht lediglich, man beteilige sich nicht an Spekulationen.

Die griechische Regierung berät derzeit über ein weiteres Sparpaket, das die internationalen Geldgeber im Gegenzug für weitere Kredite verlangen. Die "Troika" der Experten von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) soll in den nächsten Wochen ihren Bericht vorlegen, in dem die Fortschritte Athens beim Reformprogramm beurteilt werden. Dass der nächste Kredit freigegeben wird, gilt als sicher. Ob Griechenland jedoch langfristig mehr Zeit für die Umsetzung oder zusätzliche Hilfen bekommt, soll anschließend entschieden werden.

Die Möglichkeit eines Schuldenrückkaufs hatte Jörg Asmussen, früher Staatssekretär in Schäubles Ministerium und heute Direktoriumsmitglied bei der EZB, bereits ins Gespräch gebracht.

Eigentlich war es Ziel des Schuldenschnitts privater Gläubiger im Frühjahr, in Verbindung mit Hilfspaketen und Sparprogrammen die griechische Schuldenquote auf ein Niveau zu drücken, das es dem Land erlaubt, wieder selbst langlaufende Staatsanleihen an den Kapitalmärkten zu platzieren. Allerdings verhindert die Rezession in Griechenland, dass die Quote - der Anteil der Schulden am Bruttoinlandsprodukt - entsprechend sinkt.

Unterdessen ist das neue griechische Sparpaket weitgehend unter Dach und Fach. Das Programm sei bereits mit der "Troika" ausgehandelt worden, so die griechische Sonntagszeitung "To Vima". Der größte Teil des Pakets im Volumen von 13,5 Milliarden Euro betrifft Einsparungen im öffentlichen Sektor und bei Rentnern. dpa

Foto: dpa

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