Rechtsanwalt Jochen Eisenbeis, der den Betriebsrat und dessen Vorsitzenden Mahmut C. vertritt, bestätigte gestern SZ-Informationen, wonach die Geschäftsführung C. Werkverbot erteilt hat. Dagegen wurde, so Eisenbeis, eine einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht Saarbrücken beantragt.

Heute will C. auf einer Informationsveranstaltung der Belegschaft des Automobilzulieferers, der 1500 Mitarbeiter beschäftigt, über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe berichten und Stellung beziehen. Die Geschäftsführung will ihn fristlos entlassen. Hintergrund sind angebliche Vorwürfe, er habe eine Ex-Mitarbeiterin belästigt. In Betriebsratskreisen heißt es, C. weise die Vorwürfe als unbegründet zurück.

Der Betriebsrat hat der beabsichtigten fristlosen Kündigung widersprochen. Die Geschäftsführung, die bislang eine Stellungnahme ablehnte, müsste sich gegebenenfalls die Zustimmung durch eine Entscheidung des Arbeitsgerichtes ersetzen lassen. Eisenbeis spricht von einem "Versuch, einen unbequemen Betriebsratschef loszuwerden".