Neue Bücher über zwei Schreckensmeister

Saarbrücken. Manche halten ihn für ein Ex-Wunderkind, das nie mehr an die souveräne Form seiner frühen Thriller "Anschlag bei Nacht" und "Die Klapperschlange" aus den 70er Jahren anknüpfen konnte; andere halten John Carpenter (61) für einen der letzten aufrechten Genre-Autorenfilmer

Saarbrücken. Manche halten ihn für ein Ex-Wunderkind, das nie mehr an die souveräne Form seiner frühen Thriller "Anschlag bei Nacht" und "Die Klapperschlange" aus den 70er Jahren anknüpfen konnte; andere halten John Carpenter (61) für einen der letzten aufrechten Genre-Autorenfilmer. Als solchen würdigt ihn Christian Genzels englischssprachiges Buch "The Films of John Carpenter", das im Saarbrücker Verlag VDM erschienen ist (160 Seiten, 49 Euro): Eine saubere Analyse der Filme, die gerade im Spätwerk zunehmend dem Zeitgeist zuwiderlaufen und bisweilen wie störrische Anachronismen wirken - wie ein fernes Echo des pessimistischen 70er-Jahre-Kinos. Lesenswert.

Einem anderen Veteran des Horrorkinos widmet sich der höchst produktive Filmjournalist Georg Seeßlen. Er beschreibt in "George A. Romero und seine Filme" (Edition Phantasia, 367 Seiten, 23 Euro) das Werk des 70-Jährigen, der mit seinen blutigen Untoten-Filmen wie "Zombie" und aktuell "Diary of the dead" kapitalismuskritische (und jüngst allzu plakative Kommentare) zur US-Gesellschaft abgibt. Seeßlen ordnet die Filme im Horrorgenre ein und analysiert gründlich die Karriere dieses unabhängigen Filmers aus Pittsburg, den Hollywood sich auf Armeslänge vom Hals hält: Jungregisseure, die Romeros Werke neu verfilmen, sind dort willkommener (jüngst im Falle der Neufassung von "The Crazies") als der altlinke Altmeister selbst. tok

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