Neue Angebote für Notare und Steuerberater

Saarbrücken · Das Saarbrücker Rechtsportal Juris hat das komplette juristische Wissen gespeichert. Die Online-Recherche wird künftig noch stärker auf Kundengruppen zugeschnitten, sagt Geschäftsführer van Oostrom.

 Juris-Geschäftsführer Samuel van Ooostrom weitet das juristische Online-Angebot aus. Foto: Maurer

Juris-Geschäftsführer Samuel van Ooostrom weitet das juristische Online-Angebot aus. Foto: Maurer

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Juris, einer der führenden Online-Anbieter von Rechts-Informationen in Deutschland, weitet seine Aktivitäten am Hauptsitz Saarbrücken aus. Juris ist im Verlagsgebäude der Saarbrücker Zeitung in der Gutenbergstraße als Mieter ansässig und beschäftigt 200 Mitarbeiter. Juris will neue Zielgruppen als Kunden gewinnen, langfristig ist zudem vorgesehen, zusätzliches Personal einzustellen, kündigt Juris-Geschäftsführer Samuel van Oostrom an.

Als Nächstes sei geplant, Notaren und Steuerberatern speziell auf sie zugeschnittene Programme anzubieten. Notare bekämen ab Mai die Möglichkeit, eine online-basierte Vollausstattung für ihr Büro zu erwerben. Diese enthalte einen Zugriff auf Kommentare, Handbücher und Zeitschriften zu allen für Notare und Anwaltsnotare relevanten Rechtsgebieten. Juris habe den Anspruch, dass neue Gesetzestexte nach drei Tagen zur Verfügung stehen. Ähnlich setze sich das Modul Steuerrecht zusammen, das eine schnelle Recherche im gesamten Steuerrecht sowie zugehörigen Rechtsgebieten ermöglicht. Zur weiteren Strategie sagt van Oostrom: "Wir planen kein Auslandsengagement. In Deutschland ist noch unglaublich viel zu tun, zumal sich hier der größte Markt für Rechtsinformationen in ganz Europa befindet."

Juris sei in den vergangenen Jahren jeweils um fünf Prozent gewachsen, 2013 wurde ein Umsatz von 41 Millionen Euro erwirtschaftet. Zu den Hauptnutzern von Juris gehören Gerichte, Verwaltungen, Kanzleien, Universitäten, Verbände, Wirtschaftsunternehmen, Juristen und alle weiteren Personen, die sich mit Rechtsfragen beschäftigen. Diese Zielgruppen nutzen Juris meist, um im Rahmen von Rechtsverfahren die aktuelle Rechtslage und relevante Urteile zu recherchieren, auch in historischen Fassungen. Diese umfangreiche Darstellung erlaubt es nach den Worten von Geschäftsführer van Oostrom, sich beispielsweise professionell auf Verhandlungen vorzubereiten und diese auch auf Augenhöhe führen zu können.

Sämtliche relevanten Rechtsinformationen stünden zur Verfügung. In den Juris-Datenbanken finde man tagesaktuelle Urteile und könne davon profitieren, dass alle Gerichte erfasst sind. Das Unternehmen biete die gesamte Rechtsprechung des Bundes, der Bundesländer und auch von Europa an, ergänzt durch eigene Kommentare. Allerdings "bieten wir keine Rechtsberatung an. Wir haben einen großen Topf an Daten, aus denen wir Module zusammenstellen, etwa zum Arbeitsrecht", verdeutlicht van Oostrom das Geschäftsprinzip.

Juris wurde 1984 als Abteilung des Bundesjustizministeriums gegründet und 1985 in eine GmbH in Bundesbesitz überführt. Im Jahr 2000 fand eine Teilprivatisierung statt, und der niederländische Verlag Sdu wurde nach dem Bund (50,01 Prozent) mit 45,33 Prozent zweitgrößter Anteilseigner von Juris. Das Saarland hält einen Anteil von 2,99 Prozent.

iuris.de

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