Naturkatastrophen waren 2011 so teuer wie noch nie

München. Die Naturkatastrophen des Jahres 2011 waren so teuer wie noch nie. Weltweit entstanden bei 820 katastrophalen Ereignissen Schäden von 380 Milliarden Dollar, teilte der weltgrößte Rückversicherer Munich Re gestern mitteilte. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 75 Milliarden Dollar. Alleine das Erdbeben und der Tsunami in Japan verursachten Schäden von 210 Milliarden Dollar

München. Die Naturkatastrophen des Jahres 2011 waren so teuer wie noch nie. Weltweit entstanden bei 820 katastrophalen Ereignissen Schäden von 380 Milliarden Dollar, teilte der weltgrößte Rückversicherer Munich Re gestern mitteilte. Der langjährige Durchschnitt liegt bei 75 Milliarden Dollar. Alleine das Erdbeben und der Tsunami in Japan verursachten Schäden von 210 Milliarden Dollar. Es war damit die teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten und kostete beinahe so viel wie das ganze Jahr 2005, das mit 220 Milliarden Dollar bisher als teuerstes der Geschichte galt.Die Zahl der 2011 bei Naturkatastrophen ums Leben gekommenen Menschen war mit 27 000 dagegen vergleichsweise gering. Im Vorjahr waren nach Zählung der Munich Re 296 000 Menschen umgekommen. Im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre waren es 69 000. Allerdings berücksichtigte das Unternehmen dabei nicht die 2011 durch die Dürre am Horn von Afrika ums Leben gekommenen Menschen. Hier gebe es keine verlässlichen Zahlen und die Hungersnot halte noch an, sagte ein Sprecher. Auch bei den Opfern waren das Beben und der Tsunami von Japan mit 15 840 Toten die schwerste Katastrophe des Jahres.

Hart getroffen wurde im vergangenen Jahr auch Thailand, wo die über dreieinhalb Monate andauernden Überschwemmungen Schäden von 40 Milliarden Dollar anrichteten und damit die zweitteuerste Katastrophe 2011 waren. 813 Menschen kamen ums Leben. Insgesamt entfielen auf Asien 70 Prozent der Schäden.

Eher moderat verlief dagegen die Hurrikan-Saison in den USA. Zwar habe es viele tropische Wirbelstürme gegeben, hieß es. Das amerikanische Festland sei aber nur von Dreien getroffen worden. Unter ihnen Hurrikan Irene, der einen Schaden von 15 Milliarden Dollar anrichtete und 55 Menschen tötete.

Für die Versicherungswirtschaft war das Jahr so teuer wie noch nie. Mit 105 Milliarden Dollar übertrafen die versicherten Schäden den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2005 um vier Milliarden. Auf Japan entfielen hier 35 bis 40 Milliarden Dollar.

"So eine Serie schwerster Naturkatastrophen wie im abgelaufenen Jahr ereignet sich zum Glück nur sehr selten", sagte Munich Re-Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek. Es gehe hier um Ereignisse, die teilweise nur alle 1000 Jahre einträten. Die Munich Re sei aber auch auf solche Extremsituationen vorbereitet, sagte Jeworrek.

Insgesamt lasse sich langfristig eine Zunahme der Schäden beobachten, sagte der Manager. Das liege auch daran, dass es in gefährdeten Regionen immer höhere Werte gebe. Zudem sei er überzeugt, dass sich der Anstieg der Schäden nicht ohne den Klimawandel erklären lasse. dapd

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