Nachruf Abschied von Peter Bennoit am Samstag

Rehlingen-SIersburg · Als die Nachricht von seinem Tod kam, war er noch nicht einmal richtig im Rentenalter angekommen. Peter Benoit, ein Chansonnier, der auf seinem Gebiet sicher einer der Besten war, nicht nur im Saarland, sondern auch darüber hinaus, sagen Weggefährten wie Achim Rapp und Gerhard Bedersdorfer: Einer, der nicht „coverte“, kopierte, sondern einer, der die Lieder, die er sang, authentisch und glaubhaft wiedergab.

 Chansonnier Peter Benoit im Chapeau Noir in Überherrn. Da trat er besonders gern auf, denn da kamen auch Gäste aus Frankreich.

Chansonnier Peter Benoit im Chapeau Noir in Überherrn. Da trat er besonders gern auf, denn da kamen auch Gäste aus Frankreich.

Foto: Achim Rapp

Schon früh packte ihn die Liebe zur Musik. Mit 13 Jahren lernte er Gitarre spielen und begann zu singen. Schon ein Jahr später hatte er bei der saarländischen Beatband „The Rights“ das Sagen. Die Erfahrungen, die er in diesen ersten Musikerjahren erwarb, haben sein ganzes Musikerleben geprägt. Sein natürliches Charisma konnte sich auf diese Weise früh entwickeln.

In den folgenden Jahren wandelte sich sein Stil. In den 90er Jahren hatte er dann seinen endgültigen Platz gefunden. Er wurde Interpret von Chansons und Liedern mit Inhalt, vorwiegend sind es Titel von Klaus Hoffmann und Jacques Brel. Lieder also, die das Leben schreibt, Lieder, die die Liebe beschreiben oder die verlorene Liebe, Lieder, die von Sehnsucht erzählen, Lieder, die Hoffnung wecken, Lieder, die hoffnungslos sind zugleich, gehörten jetzt zu seinem Repertoire. Etwa Mitte der 90er Jahre wurde ihm der Rummel zu viel, der technische Aufwand zu groß. Er zog sich zurück, wollte nicht mehr. Und doch ließ ihn die Bühne nicht los, sie holte ihn wieder ein.

Er hatte sich weiter entwickelt, seine Stimme war noch einzigartiger, facettenreicher, fordernder geworden. Sein Stil war spottend, anklagend, dann wieder schwärmend – so beschrieb er die Zeit, die Menschen und die Welt in der wir leben, lieben und leiden.

Es sind Lieder von Jacques Brel, natürlich, denn das war sein großes Vorbild, Lieder von Klaus Hoffmann, auch Charles Aznavour kommt später zu Wort und Reinhard Mey. Zu seinem Erfolg haben exzellente Musiker beigetragen. Seit vielen Jahren Andreas Puhl, am Piano sicher einer der herausragenden saarländischen Musiker und am Akkordeon Anke Eiswirth, die ebenfalls zur saarländischen Creme auf ihrem Gebiet gehört.

Peter Benoit war ein Mensch voller sprühender Lebenslust, ausgestattet mit einer einmaligen Begeisterungsfähigkeit ausgestattet, sagen Weggefährten. So wundert es nicht, dass er ein weiteres Hobby hatte: das Kabarett. Hier hat er mit der Gruppe „Die Stichlinge“ viele unterhaltsame Abende gestaltet.

An diesem Samstag, 23. März, 13 Uhr, können Freunde und Bekannte in der Niedtalhalle in Siersburg Abschied von ihm nehmen.

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