Nach vier Jahren im Vorstand Chef von ZF Friedrichshafen tritt bald von der Spitze ab – Umsatz erholt sich

Der Autozulieferer ZF, der auch ein Werk in Saarbrücken führt, muss sich einen neuen Chef suchen. Vorstandschef Wolf-Henning Scheider erklärte am Donnerstag, dass er keinen weiteren Vertrag anstrebe. Der Umsatz des Konzern erholt sich derweil von der Krise.

ZF Friedrichshafen: Chef Wolf-Henning Scheider tritt ab
Foto: dpa/Felix Kästle

Beim Autozulieferer und Technologiekonzern ZF Friedrichshafen wird es einen Wechsel in der Chefposition geben. Das wurde am Donnerstag bekannt. Vorstandschef Wolf-Henning Scheider erklärte, dass er keinen weiteren Vertrag anstrebe, teilte das Unternehmen per Pressemitteilung mit. Er wolle sich anderen Herausforderungen widmen. Die Entscheidung sei privater Natur, so der 59-Jährige.

Scheider war 2018 zu ZF gewechselt. In seine Zeit fielen wichtige Akquisitionen sowie eine der größten Krisen der jüngeren Zeit mit der Corona-Pandemie. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Dr. Heinrich Hiesinger, bedauert die Entscheidung von Scheider: „Wolf-Henning Scheider hat in den vergangenen vier Jahren ganz entscheidend dazu beigetragen, dass ZF sich in seinen Geschäftsfeldern zu einem führenden Anbieter für modernste elektronische und mechatronische Systeme weiterentwickelt hat.“ 

„Wir danken ihm für sein sehr erfolgreiches Engagement und die ausgezeichnete Zusammenarbeit in den vergangenen vier Jahren“, ließen Andreas Brand und Dr. Joachim Meinecke als Vertreter der beiden Eigentümer, der Zeppelin-Stiftung und der Dr.-Jürgen-und-Irmgard-Ulderup-Stiftung mitteilen. Dass man sich nach den beiden Krisenjahren wieder auf Kurs befände, sei auch Scheiders Verdienst. Man bedauere seine Entscheidung, respektiere sie aber auch.

Scheider wird seinen laufenden Vertrag noch erfüllen.

Der Umsatz des Unternehmens hat sich derweil erholt. Der Umsatz solle 2022 um rund viereinhalb Prozent auf 40 Milliarden Euro klettern. Im vergangenen Jahr vermeldete ZF ein Plus von 17,5 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro. Bei ZF erwartet man, dass sich die Versorgung mit Halbleitern im zweiten Halbjahr deutlich verbessern werde. Dennoch erschweren die Pandemie, Lieferengpässe und Inflation den Ausblick auf die nähere Zukunft. Durch den Krieg würden diese Entwicklungen weiter verstärkt, teilte das Unternehmen mit. Die Prognosen würden daher alle unter Vorbehalt getroffen.

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