Yahoo trennt sich von seinem Internet-Geschäft

New York/Sunnyvale · Der Name Yahoo gehört fest zur Internet-Geschichte. Nach einem langen Niedergang wird das Web-Geschäft des einstigen Pioniers nun vom Telekom-Riesen Verizon geschluckt.

Der Web-Pionier Yahoo verliert nach über 20 Jahren seine Eigenständigkeit. Für rund 4,8 Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro) hat das seit Jahren kriselnde Unternehmen sein Web-Geschäft an den US-Telekom-Konzern Verizon verkauft. Verizon will Yahoo mit seiner Internet-Tochter AOL zusammenlegen, um besser mit Google und Facebook bei Online-Werbung konkurrieren zu können. In der alten Yahoo-Gesellschaft bleiben die Beteiligungen an der chinesischen Online-Plattform Alibaba und Yahoo Japan.

Yahoo hatte sich zum Verkauf gestellt, nachdem es nicht gelungen war, die Beteiligung an Alibaba steuerfrei für die Aktionäre abzuspalten. Nun wurde stattdessen das Kerngeschäft abgestoßen. Der Verkauf markiert das Ende der Unabhängigkeit für eine der bekanntesten Firmen in der Internet-Wirtschaft. Yahoo war vor über 20 Jahren als Verzeichnis von Webseiten gegründet worden. Hunderte Millionen Nutzer greifen auf Dienste des Konzerns wie E-Mail zurück. Yahoo tat sich jedoch schon seit Jahren schwer, das in Einnahmen umzumünzen. Das Geld wird vor allem mit Online-Werbung gemacht - und in diesem Geschäft wurde Yahoo immer mehr von Google und Facebook abgehängt.

Mehrere Chefs versuchten erfolglos, das Steuer bei Yahoo herumzureißen. Zuletzt hatte die ehemalige Google-Managerin Marissa Mayer vier Jahre Zeit dazu. Sie setzte auf einen Ausbau des Medienangebots, Investitionen in eigene Anstrengungen bei der Web-Suche und wollte jüngere Nutzer mit dem Kauf der Blog-Plattform Tumblr anlocken.

Mayer erklärte, sie wolle weiter in dem Unternehmen bleiben. Nach bisherigen Informationen könnte Mayer bis zu 55 Millionen Dollar bekommen, würde sie nach einer Yahoo-Übernahme ihren Job verlieren.

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