Wirtschaft fördert Ingenieurausbildung

Saarbrücken · Die Ingenieurwissenschaften sollen an den Hochschulen des Landes besser ausgestattet und weiterentwickelt werden. Dazu steuert die Saar-Wirtschaft in den kommenden fünf Jahren 2,62 Millionen Euro bei.

 Experimentieren an Geräten: In der Ingenieurausbildung gehört das zum Studienalltag. Es kostet aber auch viel Geld. Foto: Schmidt/dpa

Experimentieren an Geräten: In der Ingenieurausbildung gehört das zum Studienalltag. Es kostet aber auch viel Geld. Foto: Schmidt/dpa

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Die Saar-Wirtschaft nimmt in den kommenden fünf Jahren 2,62 Millionen Euro in die Hand, um die Ingenieurausbildung an der Universität und an der Hochschule für Technik (HTW) mit jeweils der Hälfte der Summe zu unterstützen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde gestern zwischen der Landesregierung, den Hochschulen, dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Saarland (ME Saar) sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgeschlossen.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) zeigte sich anlässlich der Unterzeichnung zuversichtlich, "dass die Ingenieuraus- und -weiterbildung im Saarland damit gestärkt wird". Dem Fachkräfte-Bedarf der saarländischen Industrie, aber auch der internationalen Wirtschaft könne noch besser Rechnung getragen werden.

An der Universität soll vor allem der neue Bachelor-Studiengang Systems Engineering gestärkt werden. Dieser hat seit dem Wintersemester 2015/2016 die Mechatronik abgelöst. Systems Engineering ist nach Angaben der Universität "eine Synthese aus modernem Maschinenbau sowie Elektro- und Informationstechnik". Mit dem Geld aus der Wirtschaft soll der neue Studiengang "noch stärker mit der Grundlagenforschung verknüpft werden", betonte Universitätspräsident Volker Linneweber . Auch sollen die Studenten von den anwendungsnahen Instituten, zum Beispiel in der Materialwirtschaft und Werkstofftechnik, profitieren. Der Studiengang wird offenbar gut angenommen. Nach Angaben von Uni-Vizepräsident Uwe Hartmann hatten sich im vorigen Jahr 70 Studierende in dem Fach eingeschrieben. Im laufenden Wintersemester waren es bereits 87.

Die HTW will mit dem Geld vor allem Projekte rund um die Digitalisierung anstoßen. "Wir wollen ein Testfeld für die Ausbildung mit den neuesten digitalen Produktionstechnologien aufbauen", sagte HTW-Rektor Wolrad Rommel. Der Einzug von Computern und Robotern in die Fertigung sei vor allem für eine Industrieregion wie das Saarland eine besondere Herausforderung. Mit der Unterstützung aus der Wirtschaft will die HTW auch Forschungspartner gewinnen und weitere Gelder einwerben. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit der Universität noch intensiviert werden.

Von den 2,62 Millionen Euro steuert der Verband ME Saar 2,37 Millionen Euro bei. 250 000 Euro kommen von der IHK. ME-Saar-Präsident Oswald Bubel geht davon aus, "dass wir jetzt eine erfolgreiche Zukunft planen können, nachdem der Strukturwandel, den unserer Hochschulen durchlaufen haben, allmählich zu einem Abschluss kommt".

IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen ist überzeugt, "dass wir mit diesem Geld einen Beitrag zur Sicherung von Fachkräften im Saarland leisten". Der Wandel der Wirtschaft hin zur zunehmenden Digitalisierung der Produktionsprozesse "wird einen steigenden Ingenieurbedarf zu Folge haben", sagt Klingen. "Daher müssen wir die Ausbildung fördern."

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