Preisexplosion Werden auch Butter und Milch bald teurer? Molkereien mit düsterer Prognose

Erst fehlten Öl und Mehl in den Supermärkten, jetzt sind H-Milch und Butter des Öfteren ausverkauft. Der Milchindustrieverband rechnet derweil mit weiter steigenden Preisen.

Werden Butter und Milch bald noch teurer? Molkereien mit düsterer Prognose
Foto: dpa/Lukas Schulze

Die günstigste 250-Gramm-Packung Markenbutter kostet laut Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) derzeit 2,09 Euro, das sind 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nach den jüngsten Preiserhöhungen dürften Milchprodukte nach Einschätzung der Molkereiwirtschaft bald noch teurer werden.

„Die Verbraucher hat erst ein Teil der Preiserhöhungen erreicht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbands, Eckhard Heuser, dem „Handelsblatt“. Die Großhandelspreise hätten schon viel kräftiger angezogen, kämen aber erst gegen Sommer bei den Konsumenten an. „Der Liter Milch geht auf jeden Fall über einen Euro“, schätzte Heuser. Bei Butter rechnete er mit zehn Cent mehr pro Packung.

Das liege nicht nur an den gestiegenen Kosten für die Produzenten, sondern auch an den Hamsterkäufen der Verbraucher. „Das Hamstern spielt beim Preisanstieg leider eine Rolle“, sagte Heuser dem „Handelsblatt“ weiter. „Die Verbraucher frieren Butter ein und decken sich mit H-Milch ein.“ Manche Händler geben Milch und Butter deshalb nur noch in haushaltsüblichen Mengen ab.

Aber auch die Nahrungsmittelhersteller selber hamsterten. „Sie lagern mehr Vorräte an Milch, Butter und Käse ein, um immer lieferfähig zu sein.“ Dies habe bereits zu einem relativ starken Preisanstieg geführt. Dabei gebe es insbesondere bei Milch keine Knappheit in Deutschland; das Land erzeugt viel mehr, als es selber verbraucht. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 117 Prozent.

Warum sind die Preise für Butter und Milch gestiegen?

Gründe für die Preiserhöhungen sind höhere Produktionskosten bei den Landwirten für Futtermittel, Dünger und Kraftstoff. Hinzukommt nach Angaben von Heuser: „Die Milch wird richtig knapp.“ Die Milchmenge sei insgesamt durch Futtermittelknappheit und Produktionsaufgaben bei Betrieben gesunken.

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