Zwischenbilanz Weihnachten ist für Handel gut gelaufen

Saarbrücken/Berlin · Bundesweit fällt die erste Bilanz des Weihnachtsgeschäfts eher gemischt aus. Doch im Saarland sind die Händler größtenteils zufrieden.

 Weihnachtsmärkte, wie hier in Saarlouis, haben viele Menschen in die Städte gelockt und so für gute Einkaufsstimmung gesorgt.

Weihnachtsmärkte, wie hier in Saarlouis, haben viele Menschen in die Städte gelockt und so für gute Einkaufsstimmung gesorgt.

Foto: Ruppenthal

Das durchwachsene Wetter und der kurze Advent haben dem Weihnachtsgeschäft im Saarland nicht geschadet. In vielen Städten ist die erste Einschätzung der Einzelhändler positiv ausgefallen. Besonders Weihnachtsmärkte und Aktionen haben viele Kunden angelockt.

„Es war bei einigen Händlern so gut wie erwartet, bei anderen deutlich über den Erwartungen“, berichtet Nico Ganster vom Verein für Handel und Gewerbe St. Ingbert. Die Dekorationen in der Stadt haben nach seiner Einschätzung zur Kaufstimmung beigetragen. Als Trend im Bereich der Last-Minute-Geschenke hat er Gutscheine ausgemacht.

Dass viele Gutscheine verschenkt wurden, habe auch sie gemerkt, sagt Nicole Keller vom Centermanagement des Saarpark-Centers Neunkirchen. Konkrete Zahlen lägen, wie in den anderen Städten, noch nicht vor – aber das Geschäft sei ihrem Gefühl nach besser gelaufen als im Vorjahr. Der letzte Samstag vor Heiligabend sei ebenfalls ein guter Einkaufstag gewesen, „aber nicht so pompös, wie man sich das vorgestellt hat“.

„Sehr, sehr gut“ ist der Samstag vor Heiligabend nach Einschätzung von Max Schoenberg vom Verein für Handel und Gewerbe in Saarbrücken gelaufen. Zwar sei der Dezember verhalten gestartet, doch zum Ende sei es hoch her gegangen. Er zeigt sich zufrieden, denn das Niveau des Vorjahrs sei erreicht worden. „Das hätten wir im Vorhinein nicht gedacht“, bemerkt er.

Als „deutlich besser“ als im Vorjahr schätzt Harald Feit vom Verein für Handel und Gewerbe Saarlouis das bisherige Geschäft ein. Der Weihnachtsmarkt, Veranstaltungen und Gewinnspiele hätten dazu beigetragen, viele Menschen in die Stadt zu bringen. „Die Götterdämmerung des Einzelhandels können wir nicht bestätigen“, sagt er, „es war eine gute Weihnachtszeit für Handel und Gastronomie in Saarlouis.“

Nicht ganz so positiv sieht Wolfgang Zeyer von der Aktionsgemeinschaft „In St. Wendel tut sich was“ die Situation. Das Geschäft sei schleppend angelaufen, habe aber dann mit dem Weihnachtsmarkt und in der Woche vor Weihnachten stark angezogen. „Es hätte mit Sicherheit mehr sein können“, bemerkt er. Es sei spürbar, dass viel im Internet gekauft werde.

„Das Internet merken wir alle“, bestätigt Annette Germann vom Gewerbeverein Homburg. Gerade kleinere Läden blieben dabei auf der Strecke. Für Juweliere und Parfümerie sei das Weihnachtsgeschäft als „absolute Hochsaison“ gut gelaufen, in anderen Geschäften zumindest normal und ähnlich wie im Vorjahr.

Ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet Bernhard Kiesel vom Verein für Handel und Gewerbe Merzig. Dass die Adventszeit rund eine Woche kürzer war, hätte der Einzelhandel „nicht wirklich gemerkt“. Auch er lobt den Einfluss des Weihnachtsmarkts: „Dann ist Merzig ein Erlebnis.“

Ebenfalls „im Großen und Ganzen zufrieden“ ist Hans Agostini vom Wirtschaftskreis Völklingen sowie Präsident des Landesverbands Einzelhandel. Die Stimmung sei positiv gewesen und es habe eine leichte Steigerung zum Vorjahr gegeben. Das Weihnachtsgeschäft sei jedoch noch nicht vorbei, räumt er genauso wie seine Kollegen aus den anderen Städten ein.

Vielleicht bringt das Monatsende auch noch ein Plus für den bundesweiten Einzelhandel. Nach Angaben des Handelsverband Deutschlands (HDE) fiel hier die erste Zwischenbilanz gemischt aus. Besonders die Erwartungen vieler kleinerer Händler hätten sich nicht erfüllt.

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