Wasgau prüft weitere Standorte im Saarland

Pirmasens · Vorstand Niko Johns will nach dem „besten Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte“ noch mehr regionale Produkte anbieten.

 Wasgau-Vorstand Niko Johns plant mit weiterem Wachstum im laufenden Jahr und neuen Filialen. Foto: Wasgau

Wasgau-Vorstand Niko Johns plant mit weiterem Wachstum im laufenden Jahr und neuen Filialen. Foto: Wasgau

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Der Wasgau-Konzern hat 2016 das bisher beste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte erreicht. Das sagten gestern die Vorstände Niko Johns und Eugen Heim in der Bilanz-Presekonferenz. Wasgau betreibt 76 Lebensmittelmärkte, davon 21 im Saarland. Dort prüfe man derzeit noch weitere Standorte, die jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen. Ein moderner neuer Wasgau-Markt benötige heute in der Regel 1500 Quadratmeter Fläche, Platz für mindestens 12 000 Artikel und eine gewisse Kaufkraft im Einzugsgebie t.

Zunehmend gehe man auch dazu über, in neue Standorte weitere Dienstleister einzubinden, sagte Johns. Im Markt in der Bitcher Straße von Pirmasens etwa, der neuesten Verkaufskonzepten entspricht, ist auch eine Bankfiliale inklusive Beratung, ein Reisebüro und eine Lotto-Annahmestelle integriert. Auch Drogeriemärkte seien als Partner denkbar.

Johns räumt ein, dass man gerne auch einen größeren Standort in der Innenstadt von Saarbrücken betreiben würde. Hier sei man aber bisher mit Verhandlungen nicht weitergekommen. Zudem modernisiert Wasgau bereits bestehende Standorte. An der Saar sind 2017 Eppelborn und 2018 Püttlingen an der Reihe. Insgesamt sind 2017 rund 13 Millionen Euro an Investitionen geplant.

Wasgau will auch seine bestehenden Märkte in kleineren Orten attraktiver machen. Hier sollen vor allem die eigenen Bäckereien inklusive der dort integrierten Cafés gestärkt werden. Diese hätten sich als Treffpunkte für die Bevölkerung etabliert, die sonst in kleineren Orten immer weniger Möglichkeiten der Begegnung hätten. Wasgau bleibe auch künftig selbstständig und regional. Man beabsichtige nicht, das Einzugsgebiet über Rheinland-Pfalz und das Saarland hinaus zu erweitern, sagte Johns. Der 2013 vollzogene Mit-Einstieg von Rewe werde nicht dazu führen, dass Wasgau geschluckt wird. "Es gibt da keinen neuen Sachstand. Wir machen unser Ding", sagte Johns.

An der Saar kooperiert Wasgau seit mehreren Jahren stark mit den Lieferanten Bliesgau Molkerei und dem Wintringer Hof. Es werde immer schwerer, weitere regionale Lieferanten zu finden, da diese meist auch große Mengen garantieren müssen. Deshalb will der Wasgau-Vorstand auch den Marktleitern vor Ort mehr Entscheidungsspielraum einräumen. Um die Produktvielfalt aus der Region zu stärken, soll aus einer regionalen auch eine lokale Strategie werden. Denkbar sei, dass etwa ein Imker, der im Ort wohnt, in der Wasgau-Filiale seinen Honig anbieten kann. Beispiele dieser Art könne es viele geben.

Die Bereitschaft zum Konsum in der Bevölkerung sei derzeit groß. Deshalb rechnet der Vorstand für dieses Jahr mit einem weiteren Wachstum auf dann 540 Millionen Euro Umsatz. Im vergangenen Jahr wurden 533,2 Millionen Euro erlöst, 2015 waren es noch 513,1 Millionen Euro. Auch die Aktionäre können sich freuen. Erstmals seit Jahren soll die Dividende steigen: von bisher zwölf auf 24 Cent pro Aktie. Wasgau-Chef Johns sagte angesichts des besten Ergebnisses in der Unternehmensgeschichte: "So könnte es weitergehen."

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Der Wasgau-Konzern baut sein Geschäft aus. 2016 erreichte das Unternehmen Umsätze in Höhe von 533 Millionen Euro (2015: 513 Millionen) Dazu trugen die Frischemärkte 375 Millionen Euro bei. Die Umsätze im Großhandel stiegen auf 158 Millionen Euro (2015: 151 Millionen). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg auf 11,3 Millionen Euro (2015: 6,8 Millionen), das Konzernerlebnis vor Steuern beträgt 11,5 Millionen Euro (2015: 4,5 Millionen). Die Eigenkapitalquote ist laut Vorstand mit 43,1 Prozent erfreulich hoch. Wasgau beschäftigt 3915 Mitarbeiter.

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