Positiver Arbeitsmarkt Viel weniger chronisch Arbeitslose

Nürnberg · Studie: Die Zahl der Betroffenen hat sich seit 2006 mehr als halbiert.

 2006 waren noch 2,6 Millionen länger als ein Jahr ohne Job oder hatten massive Probleme, auf dem regulären Arbeitsmarkt  Fuß zu fassen.

2006 waren noch 2,6 Millionen länger als ein Jahr ohne Job oder hatten massive Probleme, auf dem regulären Arbeitsmarkt  Fuß zu fassen.

Foto: picture alliance / dpa/Martin Schutt

Die Zahl der Menschen mit andauernden Problemen bei der Jobsuche ist stark zurückgegangen. Galten in Deutschland 2006 noch 2,6 Millionen als „chronisch“ arbeitslos, waren es 2015 nur 1,2 Millionen. Damit hat sich der Anteil der Betroffenen an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen und Erwerbslosen  mehr als halbiert, ergab eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Darin unterscheiden die Autoren zwischen der Langzeitarbeitslosigkeit und der „chronischen“ Arbeitslosigkeit: Letztere erfasse auch jene, deren Arbeitslosigkeit durch kurze Phasen der Beschäftigung oder durch Fördermaßnahmen unterbrochen wird, und die dennoch auf dem regulären Arbeitsmarkt „nicht richtig Fuß fassen“ können, wie die IAB-Arbeitsmarktforscherin Regina Konle-Seidl sagte. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die durchgängig seit zwölf Monaten oder mehr keinen Job haben: Deren Zahl lag der Studie zufolge 2006 bei 1,9 Millionen, 2015 bei rund einer Million. Fast die Hälfte aller „chronisch“ Arbeitslosen befinde sich seit mindestens fünf Jahren in diesem Status, hieß es. Doch gelinge rund 15 Prozent der Betroffenen innerhalb von fünf Jahren der Sprung auf den regulären Arbeitsmarkt.

Den Grund für den Rückgang der „chronischen“ Arbeitslosigkeit sieht die Studie in den Hartz-Reformen sowie einer günstigen Konjunkturentwicklung. Auch Lohnkostenzuschüsse und berufliche Weiterbildung können eine Rolle spielen.

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